Erntegespräche
Brauchen nationalen Schulterschluss
Johann Höfinger: Plattform „Erntegespräche“ ermöglicht Austausch auch in Corona-Zeiten
JUDENAU-BAUMGARTEN / BEZIRK TULLN. „Der Bauernbund, das sind wir alle“, mit diesen Worten begrüßte Johann Höfinger, Abgeordneter zum Nationalrat, die anwesenden Bäuerinnen und Bauern zu den Erntegesprächen.
Sommerzeit ist für viele Landwirte auch Erntezeit, unter anderem werden in Niederösterreich im Sommer Weizen, Gerste, Hafer oder auch Zwiebeln, Bohnen, Knoblauch und Erbsen geerntet und damit die Versorgung mit diesen wichtigen Lebensmitteln sichergestellt. Die Bauernbund Tulln nutzte diesen Fixpunkt im Jahreskreis auch gleich für einen Austausch zwischen Funktionären und Mitgliedern. „Ja die Arbeit in der Landwirtschaft ging weiter, aber wegen Corona sind wir länger nicht zusammengekommen. Mit den Erntegesprächen können wir uns wieder über aktuelle Themen austauschen“ so Eva Hagl-Lechner zur neuen Aktion des NÖ Bauernbundes.
Gespräche vor Ort suchen, regionale Lösungen finden
Die Landwirtschaft in Niederösterreich ist vielfältig. Milch, Fleisch, Getreide und Gemüse werden in bester Qualität und in ausreichender Menge produziert. Damit decken unserer Bäuerinnen und Bauern 365 Tage im Jahr den Tisch. Beispielsweise kann die österreichische Landwirtschaft den Eigenbedarf der Bevölkerung in den Bereichen Zucker, Rind- und Schweinefleisch oder auch Milch decken. „Alleine das zeigt, dass Lebensmittelimporte widersinnig sind. Sie zerstören nur das Klima mit hohen Transportemissionen und gefährden die Existenzgrundlage der 38.000 niederösterreichischen Betriebe. Aus diesem Grund setzen wir uns gemeinsam mit Alexander Bernhuber auch so stark gegen das Mercosur-Abkommen ein“, legt Höfinger dar, wie sich Importe aus Drittstaaten auf die heimische Landwirtschaft auswirken würden und zeigt auf, dass die Lebensmittelsicherheit, neben dem Klimawandel und der Dürreperiode im Frühjahr, das große Thema bei den Erntegesprächen war.
Kaufentscheidung ist auch immer Produktionsauftrag
Die heimischen Bäuerinnen und Bauern brauchen die Konsumenten, den Lebensmittelhandel sowie die öffentliche Hand als starken Partner in der Lebensmittelversorgung. Qualität muss dabei nicht teuer sein, die heimischen Direktvermarkter und Ab-Hof-Verkaufsstellen bieten Lebensmittel zu einem fairen Preis nach höchsten Standards und regionaler Herstellung an. Hagl-Lechner dazu: „Jede Kaufentscheidung ist ein Produktionsauftrag, will man die Existenz der Landwirtschaft als essentiellen Partner im ländlichen Raum sichern, braucht es auch einen nationalen Schulterschluss für unsere Bäuerinnen und Bauern.“
Die Erntegespräche im Sommer 2020 sind eine erstmalige landesweite, Initiative des NÖ Bauernbunds, um den Austausch innerhalb Bauernschaft zu stärken und gerade den neu gewählten Funktionären in den Kammervertretungen auch in Corona-Zeiten die Möglichkeit von direkten Gesprächen zu geben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.