Fiegl: "Brauchen Trainings für die Gewalttäter"
Bezirkspolizeikommandantin Sonja
Fiegl lud zum jährlichen Gewaltschutztreffen nach Tulln.
TULLN. Alles ist finster. Man hört nur, wie zwei Personen schreien: "Hör auf!", eine andere: "Du bist an allem schuld!" Glas zerspringt, ein dumpfer Knall. Dann geht das Licht an. In der Wohnung liegen Gegenstände herum, der Spiegel ist kaputt. Im Badezimmer sitzt die Mutter mit ihren zwei Kindern – weinend. Vor der Tür tobt der Ehemann.
So verfilmt im jüngsten Streifen "Wege aus der Gewalt", der in Kooperation zwischen österreichischen Frauenhäusern und dem Bundesministerium für Inneres initiiert wurde und praxisnah zeigt, wie sowohl die Polizei als auch die Opferschutzorganisationen bei Gewalt in der Familie agieren.
Tullns Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl lud Organisationen wie das Gewaltschutzzentrum NÖ, die Staatsanwaltschaft St. Pölten, Rat auf Draht, Landesklinikum Tulln, Möwe, Jugendwohlfahrt Tulln, Frauenreferat des Landes NÖ, das Bezirksgericht, das Frauenhaus und die Emmausgemeinschaft St. Pölten, die Bezirksschulrätin sowie die Gewaltschutzbeamten des Bezirks zum Gewaltschutztreffen. "Die Unterstützung für die Täter fehlt für mich", kritisiert Fiegl den Film. Das Verhängen des Betretungsverbotes sieht sie als Maßnahme, jedoch müsse man "Anti-Gewalt-Trainings für die Täter anbieten". Denn "wer glaubt, dass nach einem vierzehntägigen Betretungsverbot wieder alles im Lot ist, der irrt", beteuert Fiegl.
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