"Heiße" Preise für Sauna
Neues System in Tullns Familienbad stößt auf Kritik: Jahreskarten für Bad und Sauna gibt's nicht mehr.
TULLN. Am Samstag eröffnet das neue Familienbad "DonauSplash", das um 5,9 Millionen Euro umgebaut wurde. Saunapräsident Franz Vacik wollte von den zuständigen Politikern wissen, ob es Jahreskarten für die Sauna gibt, was in einer hitzigen Diskussion endete. Man verstehe, dass "die Preise höher sein müssen", so SP-Stadtrat Harald Wimmer, der zugleich die Einführung von Jahreskarten sowohl für Sauna als auch Hallenbad forderte.
"Wollen Saunageher nicht absichtlich verägern"
Die Dauerkarten seien im Verschwinden: "Und zwar vor allem im Badebereich", weiß TVP-Stadtrat Hannes Sykora. Warum man sie nicht anbiete? Damit wolle man erreichen, mehr Personen ins Bad zu bringen, zudem seien die Jahreskarten praktisch – bedingt durch das neue Zutrittssystem – nicht umsetzbar, erklärt Sykora.
Bürgermeister Peter Eisenschenk (TVP) versucht, in Sachen Preisgestaltung einzulenken: "Wenn wir sehen, dass es sinnlos ist, dann stellen wir um", schließlich wolle man die Saunageher nicht absichtlich verärgern. Johannes Scholz, Grüne will abwarten: "Vielleicht sind die Leute zufrieden", schlägt er vor, dies nach der Saison zu evaluieren. Der Antrag der SPÖ – Jahreskarten für Hallenbad und Sauna einzuführen – wurde von TVP, TOP, Grüne und FPÖ abgeschmettert.
Für Zuzieher gibt's die Karten für ein Jahr
Günter Kraft, SPÖ, versteht die Welt nicht: Personen, die nach Tulln ziehen, bekommen eine gratis Jahres-Eintrittskarte, die für Au-, und Hallenbad, Sauna, Kunsteisbahn und Römermuseum gilt: "Das ist ein Widerspruch in sich", übt er Kritik.
Hausverbot bleibt weiter aufrecht
Widerspruch wird auch von jenem Mann kommen, der bereits im alten Hallenbad ein Hausverbot bekommen hatte. Wie Stadtamtsdirektor Viktor Geyrhofer mitteilt, wird dieses auf unbestimmte Zeit ausgesprochen. Ein tätlicher Zwischenfall war der Grund, zudem habe der Mann Saunagäste belästigt.
Die Preise stehen fest, sie wurden im Mai beschlossen, gegen die Indexanpassung waren die SPÖ und die Grünen, letztere waren auch grundsätzlich gegen die Preisgestaltung bei Bad und Sauna.
Bisher kostete die Sauna-Jahreskarte 349 € für Okt. bis April = 212 Tage, also 1,64 €/Tag. Wenn eine Person zwei Mal pro Woche saunierte, dann bezahlte er für 62 Besuche 5,63 €/Tag. Kauft man jetzt die Wertkarte groß um 200 € (15 % Ermäßigung auf Tageskarte) zahlt man 1.043,2 €. Ohne Wertkarte würde man jedoch (nur) 992 € bezahlen.
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