Teuerung, Pflege, Fachkräftemangel
Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl zu Besuch im Bezirk Tulln

Direktorin Karin Schmidt und Pflegedirektorin Sabine Sramek (2.u.3.v.l.) gaben Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, Bundesrätin Doris Hahn (2.u.1.v.r.) und Sozialstadtrat Karl Schmid (1.v.l.) wertvolle Einblicke in die tägliche Arbeit der Pflege.  | Foto: SPÖ Bezirk Tulln
4Bilder
  • Direktorin Karin Schmidt und Pflegedirektorin Sabine Sramek (2.u.3.v.l.) gaben Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, Bundesrätin Doris Hahn (2.u.1.v.r.) und Sozialstadtrat Karl Schmid (1.v.l.) wertvolle Einblicke in die tägliche Arbeit der Pflege.
  • Foto: SPÖ Bezirk Tulln
  • hochgeladen von Katharina Geiger

TULLN (pa). Im Zuge seiner Sommertour durch Niederösterreich, machte Landeshauptfrau-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl auch im Bezirk Tulln Halt. Gemeinsam mit Bundesrätin und Bezirksvorsitzender Doris Hahn zeigte sich Schnabl beeindruckt von den vielfältigen Angeboten in der Region.

Erster Stopp der Tour durch den Bezirk, war das Unternehmen Berger Schinken in Sieghartskirchen. Das Familienunternehmen kann auf eine mehr als 130-jährige Geschichte zurückblicken und zählt heute mehr als 500 MitarbeiterInnen. Geschäftsführer Rudolf Berger informierte gemeinsam mit seiner Frau Claudia Berger über die tägliche Arbeit im Betrieb rund um die Schinkenproduktion, sprach aber auch über ein Thema das Privatpersonen wie Unternehmen gleichermaßen hart trifft: Die explodierende Teuerung am Energiesektor. Mit Sorge blickt der Unternehmer auf die kommenden Stromrechnungen. „Es braucht hier endlich Maßnahmen die wirklich greifen!“ zeigt sich Schnabl empört über die Untätigkeit der Bundesregierung und führt näher aus: „Wir müssen jetzt sofort auf das Schweizer Modell umstellen. Ein Unternehmen wie die EVN, das überwiegend mit Wasserkraft arbeitet, kann den KundInnen nicht einfach den Wucherpreis von Gas verrechnen. Deshalb muss das Merit-Order-Prinzip sofort ausgesetzt werden.“

Anschließend ging es für Schnabl und Hahn weiter nach Tulln. Im Gasthaus „Adlerbräu“ wurde nicht nur zu Mittag gegessen sondern auch angeregt diskutiert. Manuela Tüchler vom „Tullner Kreativium“ berichtete über die Herausforderungen einer Jungunternehmerin, aber auch über ihre Tätigkeitsfelder: Der Fokus liegt hier auf dem Lernen jeglicher Art, für alle Altersgruppen. Auch Nachhilfe für Schüler findet sich im reichhaltigen Angebot des Kreativiums wieder. Ein Zweig der durch die verfehlte Bildungspolitik der letzten Jahre und zunehmenden Leistungsdruck immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Vor allem Kreativfächer wie der Musik- oder Zeichenunterricht wurden vom Bund, speziell unter ÖVP-MinisterInnen, immer weiter zusammengekürzt. Dabei wären gerade diese so wichtig für eine ganzheitliche Bildung“, weiß Bundesrätin Doris Hahn, selbst Pädagogin in einer Mittelschule.

Ein großes Anliegen war Schnabl und Hahn auch ein Besuch der – in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Kritzendorf gelegenen – Pflegeeinrichtung der Barmherzigen Brüder. Gerade die Pandemie wirkte nochmal wie ein Brennglas auf die schwierige Situation im Pflegebereich.Direktorin Karin Schmidt und Pflegedirektorin Sabine Sramek gaben, im Beisein von Klosterneuburgs Sozialstadtrat Karl Schmid, Einblicke in den Alltag der BewohnerInnen und Pflegebediensteten. Auch die Zukunft der Pflege in Verbindung mit der Digitalisierung, sowie ein nötiger positiver Imagewandel bzw. der Wunsch nach Wertschätzung der diversen Pflegeberufe wurden erörtert. Das zentrale Thema des Gesprächs war jedoch ein anderes: Die angespannte Personalsituation. Wie in vielen Branchen, herrsch auch im Pflegebereich Fachkräftemangel – mit gravierend Folgen. Die demografische Entwicklung der Bevölkerung, sowie die Pensionswelle rund um die Generation der „Baby Boomer“ führen zu einem immer größer werdenden Personalproblem. Dazu kommen noch langwierige bürokratische Hürden rund um Berufsanerkennung – sogar bei abgeschlossener Ausbildung im EU-Ausland.
„Wer behauptet die Herausforderungen der Pflege sind in den nächsten zwei bis fünf Jahren zu lösen, sagt nicht die Wahrheit. Genau aus diesem Grund haben wir SozialdemokratInnen als erste Partei in Niederösterreich ein PflegePROgramm vorgelegt. Es braucht endliche den politischen Willen zur Umsetzung dieses umfangreichen und weitsichtigen Konzepts für die Zukunft!“ fordert Schnabl und ergänzt „Im ganzen Land erzählen mir NiederösterreicherInnen, die in der Pflege arbeiten, die ihre Angehörigen pflegen oder die selbst Pflege benötigen, von Umständen, die so nicht länger hinzunehmen sind. Schlechte Bezahlung, fehlende Planbarkeit durch ständiges Einspringen, sowie Zukunftsängste durch fehlende Absicherung, bei jenen, die ihre Mütter bzw. Väter pflegen sind nur drei der meistgehörten Schlagwörter.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.