Mangel an Tabletten

- Elisa Falb von der Apotheke "zur goldenen Krone" ist bemüht gute Lösungen für ihre Patienten zu finden.
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Flexibilität wird nun auch in der Gesundheit verlangt: von Ärzten sowie von Patienten.
TULLN (ks). In Niederösterreich herrscht Medikamentenmangel. So ist etwa der Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio frühestens im Herbst wieder verfügbar. Auch bei anderen Arzneien müssen unsere Apotheker ihre Kunden immer öfter auf unbestimmte Zeit vertrösten. Experten vermuten: Die Pharmaindustrie beliefert Österreich schlecht, weil die Sozialversicherung weniger zahlt als in anderen Ländern.
Franz Bichler, praktischer Arzt in Tulln, hält nichts von der Panikmache: "In der Regel kann man aber auf ein Generikum einer anderen Firma ausweichen." Der Unsicherheit und dem Unmut der Patienten begegnet Bichler mit Information: "Wenn man dem Patienten erklärt, dass das Alternativpräparat den gleichen Wirkstoff enthält, dann ist das für den Patienten meist kein Problem." Das kostet aber Zeit. Eine Erfahrung, die auch Elisa Falb von der Apotheke "Zur goldenen Krone" am Tullner Hauptplatz bestätigt: "Vor allem Menschen, die schon lange an ein Medikament gewöhnt waren, sind nicht sehr erfreut."
Für die Apothekerin ist der Konkurrenzdruck am Pharmasektor ein Grund für die derzeitige Lage. "Manche Generika sind nur kurz am Markt und verschwinden dann wieder." Bichler ortet einen Faktor in der Preisgestaltung der Sozialversicherungen: "Eine große Pharmafirma zieht ein Kassenpräparat zurück, weil sich der Kassenpreis für das Produkt aus Sicht der Firma nicht rechnet."
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