Neue Erkenntnis für 600 Besucher des Zukunftstraums

Foto: Stadtgemeinde Tulln
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TULLN. „Das 4. Tullner Zukunftsforum hat wieder gezeigt, dass wir als Kooperation von HAK/HAS und Stadtgemeinde Tulln eine in Niederösterreich einzigartige Veranstaltung etabliert haben. Die Referenten gaben fundiert und anschaulich Einblick in jene Themen, die unsere Zukunft prägen werden. Ich bin sicher, dass unsere Gäste mit unzähligen Denkanstößen und neuen Erkenntnissen nach Hause gegangen sind“, so Initiator, Bürgermeister und HAK-Direktor Peter Eisenschenk nach der Veranstaltung.
Der Genetiker und Autor Markus Hengstschläger, der Präsident der Caritas Österreich Michael Landau, der kaufmännische Direktor des ORF Richard Grasl, der Geschäftsführer des Austrian Institute of Technology Wolfgang Knoll, der Jugendforscher und Autor Bernhard Heinzlmaier und die Unternehmensberaterin Brigitte Stampfer begeisterten durch die Vielfalt ihrer Vorträge und entführten die Besucher zu gedanklichen Reisen in die Zukunft der Gesellschaft.

Mut zu Individualität, Solidarität und neuen Informationskanälen
Nach der Eröffnung durch Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka mit der Gratulation an die HAK/HAS und die Stadtgemeinde Tulln zur Ausrichtung des bereits 4. Tullner Zukunftsforums, begann die Veranstaltung mit dem Vortrag von Genetiker und Bestseller-Autor Markus Hengstschläger.
Zu Beginn stellte er das Dilemma des Informationszeitalters vor: Es sei eine Illusion zu glauben, alles lernen zu können, um für die Zukunft gerüstet zu sein – denn dafür würden sich die Informationen viel zu rasch vervielfältigen. Vielmehr müsse man individuelle Talente fördern, Stärken statt Schwächen – denn andernfalls würden lediglich in allen Bereichen durchschnittliches Wissen erzeugt. Ein junger Mensch brauche für eine erfolgreiche Zukunft vor allem eines: „Eine ordentliche Portion Mut, um sich zuzutrauen anders zu sein“, schloss Hengstschläger seinen Vortrag.

Wirtschaft wichtig
Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich und zweiter Referent des Zukunftsforums, stellte die Bedeutung der sozialen Verantwortung in den Mittelpunkt seines Vortrages. Wirtschaft sei für die Zukunft wichtig, solle aber nicht zum Selbstzweck werden: In einer Zeit der Globalisierung und wettbewerbsorientierten Marktwirtschaft dürfen die hilfsbedürftigen Menschen nicht zum „Kostenfaktor auf zwei Beinen“ degradiert werden. Jeder könne gegen Armut und Ausgrenzung aktiv werden, gefordert sei „Mitverantwortung statt Zuschauermentalität“ – auch in der internationalen Politik. Für eine Zukunft brauche man „faire und gerechte Chancen für Menschen und die Bereitschaft, Dinge anzugehen“.

Die Zukunft der Mediennutzung
Den Abschluss des Vormittages lieferte der kaufmännische Direktor des ORF Richard Grasl. Er berichtete über die Zukunft der Mediennutzung: Der tägliche Konsum steigt, aber das Internet nimmt eine immer größere Rolle dabei ein – denn „die Menschen wollen die Zeit, zu der sie konsumieren, selbst bestimmen“. Die Chance für öffentlich-rechtliche Fernsehsender wie dem ORF liegt vor allem in deren Innovationskraft bei kombinierten Formen der Mediennutzung. Auch die Regionalität der Sendungen und die Nachrichtenkompetenz seien wesentliche Faktoren.

Wissenschaft, Gesellschaft und persönliche Entwicklung
Den Nachmittag des 4. Tullner Zukunftsforums startete der Physiker und Geschäftsführer des Austrian Institute of Technology Wolfgang Knoll. In seinem Vortrag zeigte er, wie weit die Wissenschaft ist, wenn es um das Meisterstück geht: mit ausgefallener Technik an die Genialität der Natur heranzukommen. Es sei eine besondere Herausforderung, „diese Empfindlichkeit des Geruchsinns nachzubauen“, so Knoll. Ein potentielles Ziel: Mittels Technik in der Atemluft des Menschen Krankheiten zu erkennen, so wie Bienen dies mit ihrem Geruchssinn bei kranken Pflanzen können.

Die Jugend im Focus
In ein gänzlich anderes Themengebiet führte der Vortrag von Jugendforscher und Autor Bernhard Heinzlmaier. Wie in seinem Bestseller „Generation EGO“ zeigte er auf, in welchen Bedingungen die heutige Jugend aufwächst und was diese Bedingungen mit ihnen machen: Effizienz wird vor moralische Werte gestellt, Aussehen ist wichtiger als Inhalt, man handelt aus Kalkül und nicht aus Überzeugung. Faktoren wie diese führen dazu, dass man sich laufend zu besserem getrieben fühlt und auf der Strecke bleibt – im schlimmsten Fall in Depression oder Burn-Out. Kurz gesagt: „Bei einem Aufstieg durch dauernde Anpassung verliert man sich selbst.“

Bedeutung des Selbst
Den Abschluss des 4. Tullner Zukunftsforums lieferte die Unternehmensberaterin Brigitte Stampfer. Ähnlich wie Heinzlmaier rückte sie die Bedeutung des „originalen“ Selbst in den Mittelpunkt – denn jeder Mensch ist einzigartig und eine Inszenierung des Selbst führt nie zum persönlichen Erfolg. Sie schloss damit auch den Kreis zum ersten Vortrag des Tages von Dr. Hengstschläger: Man muss seine Stärken finden, eigene Ziele setzen und sich bei ihrer Umsetzung treu bleiben statt sich zu verstellen.

Zukunftsschule HAK/HAS Tulln
Direktor Peter Eisenschenk: „Eine aktive Schule ist selbst agierender Teil der Weiterentwicklung der Gesellschaft. Die HAK/HAS Tulln sieht sich als eine moderne Institution, die eine Basis für persönliche Reife und Interesse an zukunftsweisenden Themen schafft. Bei uns wird – über die wirtschaftliche Ausbildung hinaus – ganzheitliches Denken für gesellschaftlich verantwortliches Handeln angeregt und Weltoffenheit gefördert. Die Schüler sind so als selbstbewusste und kritische Bürger für die Zukunft bestens gerüstet.“ Mit den Vorträgen hochkarätiger Referenten beim Tullner Zukunftsforum wird nicht nur den Schülern sondern auch der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, sich bewusst mit aktuellen Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft auseinanderzusetzen, die unsere Zukunft nachhaltig prägen werden.
Die Vorbereitungen für das 5. Tullner Zukunftsforum am 23. Jänner 2015 beginnen demnächst.

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