Gefahr für Tiere
Panik für unsere Lieblinge in der Silvesternacht
Für viele ist es der Höhepunkt des Jahresabschlusses und jedes Mal wieder ein Erlebnis … das Silvester-Feuerwerk. Allerdings empfinden nicht alle die lauten Raketen und Böller als Bereicherung, ja manche Geschöpfe wissen gar nicht, wie ihnen geschieht – nämlich unsere Haustiere. Wie kann man sie gut durch diese spezielle Nacht bringen?
TULLN. "Die Tiere leiden massiv darunter. Am Besten, man beginnt schon ein paar Tage vor dem Jahreswechsel mit ätherischen Ölen, gut geeignet für Stressreduzierung ist Lavendel. Wenn es dann so weit ist, mit dem Tier in einen dunklen Raum (Keller) begeben. Im schlimmsten Fall muss man sie mit Medikamenten ruhig stellen, jedoch nur unter Anweisung eines Tierarztes", rät Tierärztin Brigitte Horvarth aus Michelhausen.
Tulln appeliert ohne Feuerwerk und Knallern zu feiern
Im Ortsgebiet ist das Abschießen von Feuerwerkskörpern gesetzlich verboten. Die Stadtgemeinde Tulln appelliert daher, dieses Gesetz einzuhalten und den bevorstehenden Jahreswechsel ohne das Zünden von Feuerwerk und Knallern zu feiern – zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt.
"Sinnlose Knallerei ist schlecht für die Tiere und die Umwelt und sollte eingeschränkt werden."
"Auf jeden Fall mit dem Tier in einen dunklen Raum zurückziehen und Musik lauter stellen, um vom Aussenlärm abzulenken. Im Ernstfall angstlösende und beruhigende Mittel verabreichen. Leider können wir die Wildtiere draussen nicht schützen, die sind dem Ganzen hilflos ausgeliefert", so Marietta Turecek, Leiterin Tierklinik Tulln. Abschließend noch ein paar Allgemeintipps von Apo-Life:
An Geräusche gewöhnen:
Eigentlich immer sinnvoll: Gewöhnen Sie Ihr Tier bereits im Welpenalter an laute Geräusche. Nicht nur Knallkörper können es erschrecken und zu gefährlichen Panikreaktionen führen, Gewitter, Hupen oder anderer plötzlicher Lärm sind ebenso potenzielle Gefahrenquellen, die unter Umständen zu unvorhergesehenen Reaktionen des Tieres führen. Dieses Training kann z. B. mit einer CD durchgeführt werden, die unterschiedlichste Geräusche enthält. Beginnen Sie langsam und loben Sie Ihren Liebling, wenn er auch in unangenehmen Lärmsituationen ruhig und entspannt bleibt. Idealerweise führen Sie das Ganze regelmäßig und bis ins hohe Alter durch, um zukünftige Panikreaktionen bestmöglich zu vermeiden.
Was tun in der Silvesternacht?
Es empfiehlt sich, Hunde in den Tagen rund um den Jahreswechsel beim Spaziergang angeleint zu lassen und nur in der gewohnten, umliegenden Gegend spazieren zu gehen. Die Gefahr ist groß, dass das Tier durch einen Knall in Panik gerät, möglicherweise auf die Straße läuft oder sich auf der Flucht verletzt. Freigänger-Katzen besser in dieser Zeit nicht hinauslassen. Bei Hamstern, Kaninchen und anderen Kleintieren ist es ratsam, sie in der Silvesternacht in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zu stellen und vielleicht sogar bei ihnen zu bleiben. Ihrem Hund können Sie Körperkontakt anbieten und ihn selbst entscheiden lassen, ob er sich nicht lieber „verkriechen“ möchte. Ablenkung durch Spiele oder Kauartikel kann ebenso helfen.
Hilfe durch die Nase:
Auf unsere vierbeinigen Freunde können speziell für sie entwickelte Duftvernebler eine beruhigende Wirkung haben. Sie senden spezielle Stoffe, sogenannte Pheromone, aus, die bei Stresssituationen wie Umzügen, Gewitter oder eben Feuerwerken Hunden und Katzen die Anspannung nehmen. Am besten ist es, zur Gewöhnung den Verdampfer bereits einige Wochen vor dem Ereignis in die Steckdose zu stecken.
Mittel gegen die Angst:
In jeder Apotheke gibt es natürliche Präparate, die dem Tier helfen, besser mit Angst und Stress klarzukommen. Bewährt haben sich hierbei beispielsweise die bekannten Bachblüten-Notfalltropfen oder -Globuli, die man bei den ersten Anzeichen von Furcht oder ebenso prophylaktisch verabreichen kann. Helfen auch die intensivsten Anstrengungen nichts, hat der Tierarzt weitere Möglichkeiten und wird gegebenenfalls wirksame angstlösende Medikamente verschreiben bzw. im Notfall das Tier vorübergehend leicht sedieren.
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