Ruine wird doch aufg’stockt
Neue Pläne für das alte Frank-Haus: TVP, SPÖ, TOP und FPÖ beschließen Bauklassenerhöhung.
TULLN. Das Frank-Haus stehe seit neun Jahren unbenützt, "es hat die Straße und das gesamte Viertel negativ beeinflusst", sagte Bürgermeister Peter Eisenschenk (TVP).
Die Erhöhung der Bauklasse des Frank-Hauses sowie der zwei Stift-Grundstücke in der Wiener Straße von II, III auf III, IV stand bei der Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung.
Grüne bezeichnen Bauklassenerhöhung als "dubios"
"Können Sie garantieren, dass der Bauherr das vorgestellte Projekt umsetzt?", fragte TOP-StR Ludwig Buchinger die Architekten. "Herr Hallmann (Anm.: Eigentümer) hat uns gegenüber mehrmals betont, dass er das Projekt durchziehen wird", sagte Architekt Kurt Buchta. Grünen-GR Gustav Rödl kritisierte die "dubiose Bauklassenerhöhung", für den Bau von Wohnungen sei dies nicht zwingend erforderlich, wofür er von den anwesenden Gästen Applaus erntete. Johannes Scholz (Grüne) pflichtete Rödl bei und forderte daher eine separate Abstimmung, die jedoch abgeschmettert wurde.
Konter von der eigenen Partei
"Das gesamte Viertel soll diese Bauklasse bekommen", sagte VP-Vize Harald Schinnerl. "Net bös sein, aber das ist nicht das gesamte Viertel", erklärte VP-Gemeinderat Thomas Baumgartlinger (Anm.: direkt an das Frank-Haus grenzt das Grundstück der Familie Baumgartlinger). FP-Gemeinderat Manfred Redl war es wichtig, dass die Finanzierung des Projektes gesichert ist, SP-Vize Hubert Herzog verwies auf die Wichtigkeit der Parkplätze und Stadtrat Harald Wimmer (SPÖ) forderte die Durchführung eines Parkraum- und Verkehrskonzeptes – diesem Antrag stimmten alle Fraktionen zu. Die Bauklassenerhöhung für alle drei Grundstücke wurde mit den Stimmen von VP, SPÖ (Enthaltung Wimmer), TOP und FPÖ beschlossen.
Gustav Rödl von den Grünen sprach sich dagegen aus, Liane Marecsek und Johannes Scholz (beide Grüne) haben sich der Stimme enthalten.
Zur Sache
Im Erdgeschoß auf etwa vier Meter Höhe liegt ein durchgängiges Geschoß, das für Geschäftslokale vorgesehen ist. Auf diesem liegen zwei Baukörper – hier sollen Wohnungen, aber auch betreutes Wohnen angeboten werden. Dazu wird der Südflügel um ein Stockwerk sowie ein Dachgeschoß erhöht. Die First-Höhe liegt bei 19,50 Metern, Voraussetzung ist jedoch, dass das Dach abgeschrägt ist. Über die Ortsbildverträglichkeit muss noch abgestimmt werden.
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