Zwentendorfer suchen Unterkünfte für Geflüchtete

SP-Vize Horst Scheed ist Arbeitskreisleiter "Asyl" – im Bild mit Christian Kogler, Bürgermeister von Puhenstuben. | Foto: Zeiler
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  • SP-Vize Horst Scheed ist Arbeitskreisleiter "Asyl" – im Bild mit Christian Kogler, Bürgermeister von Puhenstuben.
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ZWENTENDORF / PUCHENSTUBEN / NÖ. Man wolle Entscheidungen über die Aufnahme von geflüchteten Personen "nicht ohne Bevölkerung" treffen, stellte Hermann Kühtreiber, SP-Bürgermeister von Zwentendorf fest.
Mittwochabend lud die Gemeinde zum Infoabend "Asyl und Hilfe" in den Donauhof, in welchem kein Sessel leer blieb.
Noch nie hätte es eine so hohe Zahl an Flüchtlingen in Niederösterreich gegeben wie jetzt, informierte Christine Huber, die beim Land NÖ für Asylfragen zuständig ist. "Allein in diesem Jahr haben wir bundesweit bereits 50.500 Asylanträge verzeichnet", sagt sie (siehe "Folien als Bilder im Anhang"). "Österreich hat schon immer große Solidarität gezeigt", sagt Beate Jilch, geschäftsführende Gemeinderätin von Atzenbrugg, und erinnert an 170.000 Personen, die von Ungarn nach Österreich strömten aber auch an den Zerfall von Jugoslawien, wo in den 90er Jahren 90.000 Personen in Österreich aufgenommen wurden.

NEOS als "Verursacher"

Warum es überhaupt zu dieser Veranstaltung kam, das zeigte Horst Scheed, seines Zeichens SP-Vizebürgermeister sowie Arbeitskreisleiter zum Thema Asyl auf: "Der Beginn war ein Antrag der NEOS, in welchem die Aufnahme von unbegleitenden Minderjährigen in der Gemeinde gefordert wurde. Der Vorschlag des Bürgermeisters, eine Arbeitskreis zu bilden, stieß auf offene Ohren" – so auch bei Bernd Pinzer (NEOS Zwentendorf). Bald stieß man in der Arbeitsgruppe jedoch an Grenzen. Denn man war auf der Suche nach Unterkünften, Massenquartiere wolle man vermeiden. Die Befürchtung dahingehend liegt aber nahe: "Wenn wir nicht von uns aus aktiv werden, dann werden wir eventuell zwangsbeglückt", so Kühtreiber.

Willkommen in Österreich

Christian Kogler, SP-Bürgermeister von Puchenstuben, wo bereits seit den 90er Jahren 50 Asylwerber leben informierte über die Situation in der 350 Seelen-Gemeinde: "Der Verein Willkommen in Österreich sowie u.a.eine Gemeinderätin sind bei uns sehr aktiv", sagt er. Das Zusammenleben sei nicht immer ganz problemlos, "aber das ist auch bei Österreichern so", führt er aus und betont, dass man "entsprechende Regeln vorgeben muss". Betont hat Kogler, dass es bisher zu keinem einzigen strafrechtlichen Delikt in der Gemeinde kam, die Ängste der Einwohner seien grundsätzlich überzogen.

Hilfe wird angeboten

Auf der Gemeinde Zwentendorf gebe es immer wieder zahlreiche Anrufe, wo Freiwillige ihre Dienste zur Verfügung stellen würden, so auch Christiane Mohnl, die für die Caritas arbeitet und auch beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes mit dabei ist. "Das sind Menschen wie du und ich", appelliert sie an die Menschlichkeit der Zwentendorfer und erzählt, dass sie in den letzten Tagen in Tulln beim Roten Kreuz unterstützt, aber auch in Traiskirchen geholfen hat.

Orts-Chef auf Quartiersuche

Um ein Massenquartier in Zwentendorf zu vermeiden, habe sich die Gemeindespitze im Ort umgesehen, wo leerstehende Gebäude sind. Mit einigen Personen hätte man schon Kontakt aufgenommen. "Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, ein Puchenstuben zu werden", so Kühtreiber, "ich setze auf die bekannte Gemeinschaft und die Hilfsbereitschaft", fügt er hinzu.
Tosenden Applaus erhielt Kühtreiber auf die Frage, ob er davon ausgehen könne, dass die Zwentendorfer bereit sind, Asylwerber in der Gemeinde aufzunehmen. Wie es weitergeht, lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Bezirksblätter Tulln, die am 23. September erscheint.

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