"Das Allgemeinwohl steht für mich an erster Stelle"
Michael Weber, Liste "aktiv"-Chef in Zeiselmauer-Wolfpassing über die "alte Volkschule", die Demokratie bei der Abstimmung über eine Trinkwasserleitung und die Zerschneidung des letzten Stückes Grün.
ZEISELMAUER-WOLFPASSING. Vier Farben und jeder will ganz vorne mit dabei sein: Der Wahl des Bürgermeisteramtes am Sonntag, 28. April, stellen sich der amtierende Bürgermeister Eduard Roch (ÖVP), Herbert Walder (SPÖ), Michael Weber (Liste „aktiv“) und von den Grünen, Barbara Prewein. Eines haben sie gemein: Alle vier wollen sich für die Bürger der Gemeinde einsetzen.
"Das Allgemeinwohl steht für mich im Vordergrund", erzählt Michael Weber, Chef der Liste "aktiv" in Zeiselmauer. Er legt in der Arbeit keinen Wert auf das "Hick-hack – keiner hätte die Größe, die Sache in den Vordergrund zu stellen", sagt er im Bezirksblätter Interview.
BEZIRKSBLÄTTER: "Die 'alte Volkschule' kommt nun vor der Wahl wieder auf das Tapet. Welche Verwendung der Räumlichkeiten kämen für Sie in Frage?"
WEBER: "Wir haben die Schule damals aus der Taufe gehoben – Bürgermeister Josef Wagner (Anm. der Redaktion: Wagner legte sein Amt Ende September zurück) war immer ein Verhinderer. Dann jedoch haben wir gemeinsam mit 35 Bürgern den Garten gerodet. Das war 2009 vor der Wahl. Und plötzlich wurde es ein Thema der Roten und Wagner rief zu einem Ideenwettbewerb auf. Die Räumlichkeiten sollen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen – ein Treffpunkt für Jung und Alt werden. Wichtig ist mir persönlich, dass die Fassade erhalten bleibt und damit auch die Sonnenuhr. Natürlich könnten auch zwei bis vier (Start-)Wohnungen errichtet werden. Wichtig wäre es jedoch, Räume in der Schule einem Nahversorger schmackhaft zu machen."
Würden Sie sich für eine Trinkwasserversorgungsleitung für Zeiselmauer aussprechen?"
WEBER: "Hier gibt es keine halben Lösungen, den Anschlusszwang betreffend. Trotzdem würde ich dieses Thema über direkte Demokratie zur Abstimmung bringen und die Bürger befragen, ob dies gewünscht ist".
"Wie stehen Sie zum Thema Lärmschutz?"
WEBER: "Ein heikles Thema. Mit der Sanierung des Gebäudes sowie des Bahnsteiges haben wir einen ersten Schritt gesetzt. Derzeit sehe ich andere Probleme in der Gemeinde, die auf der Prioritätenliste höher einzureihen sind. Jedoch möchte ich das Thema nicht vernachlässigen und am Ball bleiben, zumal derzeit nicht gesagt werden kann, ob sich die Frequenz der Güterzüge nicht erheblich vermehrt."
"Herr Weber, Sie sind sozusagen ein Mann der ersten Stunde, wenn es darum geht, die geplante Umfahrungsstraße von Königstetten zu verhindern. Was sind die Gründe?"
WEBER (schmunzelt):"Bevor nicht alle Maßnahmen überprüft wurden, bin ich gegen den Bau der Straße. Es ist das letzte Grünstück im Osten des Tullnerfeldes und für mich erschreckend, wie diese Fläche zerschnitten werden soll. Daher fordere ich auch ein Gesamtkonzept: Schließlich gibt es ansonsten eine Umfahrung von Königstetten, danach eine von Staasdorf und so weiter. Zudem ist mir wichtig, dass endlich eine Raumplanung, die ich bereits seit sieben Jahre fordere, gemacht wird. Es ist einfach ein Betrug am Bürger, wenn hier Grundstücke im Grünen verkauft werden, die nach und nach mehr verschmelzen und das Grün schwindet".
Danke für das Interview.
Steckbrief: Michael Weber
Geburtsdatum: 9. August 1964
Sternzeichen: Löwe
Familie: Verheiratet, zwei Kinder
Beruf: kfm. Angestellter
Haustiere: Eine Katze
Wahlspruch: Das Wohlergehen der Bürger steht bei uns an erster Stelle.
Ich bin bei der Partei, weil ich proporzfrei bin und Entscheidungen ohne Klubzwang treffen möchte.
Politischer Werdegang: Ich habe 2005 die Liste "aktiv" gegründet und bin bei der Gemeinderatswahl angetreten, was mir drei Mandate einbrachte. Seit dem bin ich geschäftsführender Gemeinderat von Zeiselmauer-Wolfpassing.
Weitere Artikel zum Thema:
ÖVP-Bürgermeister Eduard Roch über seine Variante der Umfahrung von Königstetten und 3,4 Millionen Euro für eine Trinkwasserversorgungsleitung
http://www.meinbezirk.at/tulln-an-der-donau/politik/moechte-als-buergermeister-etwas-weiterbringen-das-ich-auch-umsetzen-kann-d541682.html
Pressestunde der SPÖ unter Herbert Walder mit der Grünen-Spitzenkandidatin, Barbara Prewein
http://www.meinbezirk.at/tulln-an-der-donau/politik/der-kampf-um-den-buergermeister-sessel-d536320.html
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