Königstettens SPÖ zerbricht
Dunkle Wolken hängen derzeit tief über den Königstetter Roten: Drei Mandatare sagten der Kommunalpolitik Adieu.
KÖNIGSTETTEN (cog). Von der Amtstafel hat SP-GGR Doris Hahn vom Rücktritt dreier Kollegen im Gemeinderat erfahren. „Das kam überraschend“, konstatiert sie.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Königstetter Sozialdemokraten einen offenen Zwist austragen. Mit den „alten Geschichten“ (Anm.: Streitigkeiten auf Führungsebene) habe die jetzige Situation nur teilweise zu tun, meint Hahn. „Ich habe gedacht, wir hätten das hinter uns gebracht. Was genau der Grund für die Rücktritte ist, versuchen wir derzeit zu hinterfragen.“
„Wege aus dem Tief“
„Natürlich kann man das ‚Konflikt‘ nennen – man war eben bei manchen Themen nicht immer der gleichen Ansicht“, so der zweite verbliebene SPÖ-GR Heinz Mann. Er wolle die Geschehnisse zumindest vorerst nicht über die Zeitung austragen: „Wir haben genug Ärger, ich brauche jetzt ein bisschen Ruhe in der Partei.“ Er sei überzeugt, dass er und Hahn stets gute Gemeindepolitik gemacht hätten. „Nach der Wahl hatten wir die Vereinbarung, gemeinsam Wege aus dem Tief zu finden.“ Aus heiterem Himmel habe es dann Kurswechsel gegeben. Mann: „Das jetzt ist eine unangenehme Situation, aber die werden wir auch hinbringen.“
Alois Ludwan, der als Listenerster zur letzten Wahl, bei der die SPÖ drei Mandate verloren hat, angetreten ist, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Die beiden anderen SPÖ-Abtrünnigen geben sich wortkarg. Josefine Baer nennt als Rücktrittsmotiv „persönliche Gründe“, ebenso ihr Kollege Hans Brunner: „Ich bin in Frieden zurückgetreten.“
In Königstetten hält die SPÖ fünf von 19 Mandaten. Mitte Dezember soll das Budget der Gemeinde beschlossen werden. Ob bis dorthin die drei leeren Plätze besetzt sein werden und vor allem mit wem, steht noch nicht fest.
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