Flug ins Springerglück

Seltenheitswert: Thomas Diethart auf dem Leaderboard. | Foto: privat

MICHELHAUSEN. Erfolge im Skispringen in Niederösterreich – das liegt nahezu bereits 80 Jahre zurück. Damals (1936) startete Rudolf Rieger aus Brunn/Gebirge für den WSV Semmering und nahm an den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen teil.
Die Sprungschanze am Hausberg der Wiener ist längst abgebaut, die Klaushoferschanze in St. Aegyd, die 1984 erbaut wurde, ist dem Verfall preisgegeben.

Erste Chance im Weltcup genützt
Nun sorgt ein junger Industriekaufmann aus Michelhausen für Schlagzeilen. Thomas Diethart (18) wurde von Österreichs Springer-Sportchef Alex Pointner in den österreichischen Springerkader nominiert, der auf der Berg-iselschanze in Innsbruck gegen den „Rest der Welt“ angetreten ist.
Der Niederösterreicher, der für den USV Hinzenbach (OÖ) springt, nützte bereits seine erste Chance: In Innsbruck qualifizierte er sich gleich für den Hauptbewerb und holte sich mit einem 28. Platz die ersten Weltcuppunkte. Nach drei Springern stand er sogar schon auf dem Leaderboard im Zielraum. „Das ist schon ein außergewöhnlicher Augenblick“, so der Springer im österreichischen B-Kader.
Auf der Paul Außerleitner-Schanze in Bischofshofen wurde er in der FIS-Rangliste als 40. geführt. Doch so wie viele Weltklassespringer kam auch er mit dem eigenwilligen Profil der Schanze nicht zurecht.

Steinigen Weg gewählt
Im Alter von fünf Jahren hatte sich Thomas bereits festgelegt: „Ich will Skispringer werden.“ Unbeirrbar ging er, unterstützt von den Eltern Gernot und Christa, einen steinigen Weg.
Begonnen hatte alles beim Springverein Ober St. Veit in Wien. „Dort war er drei Monate, dann wurde der Klub aufgelöst“, erinnert sich Vater Gernot. Plötzlich musste die Familie auf Vereinssuche. In Eferding (OÖ) wurde man fündig. „Vizepräsident Bernhard Zauner hat sich unser angenommen und Eferding empfohlen“, so Gernot Diethart.
Ab da wurden Kilometer gesammelt: zweimal Training, dazu die Fahrten zu den Wettkämpfen. Es kamen in einer Saison 20.000 Kilometer zusammen, dazu auch noch die Kosten für die Ausbildung im Skigymnasium Stams. „Wir standen kurz davor, uns finanziell aufzureiben. Wir überlegten ernsthaft, aufzuhören.“ Klar: Sponsoren suchen werbeträchtige Sportler, nicht Talente. „Damals half uns sogar die Gemeinde Michelhausen nach ihren Möglichkeiten“, so Mutter Christa.
Äußerst positiv verlief auch ein Gespräch mit Landeshauptmann Erwin Pröll. „Danach wurde Thomas in die NÖ Sportförderung aufgenommen.“ – Einer, der mithalf, damit die Karriere weitergehen konnte, war Ralf Watzinger, der vom Vater als Entdecker gesehen wird: „Er erkannte das Potenzial und die bedingungslose Einstellung zum Sport.“
Der Anfang war ziemlich bescheiden. In alten Schuhen und mit gebrauchten Skiern sprang Thomas 17,5 Meter. Zu diesem Zeitpunkt besuchte das Ausnahmetalent die Sporthauptschule Tulln.

Erfolge stellten sich ein
Seinen ersten internationalen Erfolg feierte Thomas in Garmisch-Partenkirchen: Dorthin nahm ihn der Verband als Ersatzmann mit. Plötzlich wurde ein Teamkollege krank, der Michelhausner musste kurzfristig einspringen: Er kehrte als Schüler-Weltmeister in seine Heimat zurück.
Die sportspezifische Ausbildung genießt der Niederösterreicher derzeit im Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz, wo Stefan Horngacher und David Zauner ihr Wissen weitergeben.
Das nächste internationale Highlight ist die Junioren-WM in Estland. Nach seinen Chancen gefragt, antwortet der junge Springer selbstbewusst: „Ich will dort natürlich Weltmeister werden.“ Viel Glück, Thomas!

Reportage von: Heinz Harauer, sport.noe@
bezirksblaetter.com

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