Agrana verkauft Rohgas an Air Liquide
CO2-Rückgewinnungsanlage: Neue Partnerschaft besiegelt
Im Bioethanolwerk in Pischelsdorf wird künftig aus Getreide nicht nur Bioethanol und Eiweißfutter gewonnen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Weltmarktführer bei Gasen, Air Liquide, passiert auf dem Areal ab dem Frühjahr 2012 auch CO2-Rückgewinnung.
PISCHELSDORF/ZWENTENDORF (cog). Hochoffiziell fixierten Bioethanolerzeuger Agrana und Air Liquide letzten Freitag die Errichtung der größten CO2-Verflüssigungsanlage Österreichs beim Bioethanolwerk in Pischelsdorf. Air Liquide ist der Weltmarktführer bei Gasen für Industrie, Medizin und Umweltschutz und investiert in die Produktionsanlage zwischen 15 und 20 Millionen Euro. Insgesamt sollen in Pischelsdorf künftig 120.000 Tonnen dieses aus nachwachsenden Rohstoffen stammenden biogenen Kohlendioxids gewonnen, gereinigt und verflüssigt werden. Wermutstropfen: Vor Ort werden nur drei neue Arbeitsplätze geschaffen.
Verbesserungen im CO2-Kreislauf
Es handelt sich bei der geplanten Produktionsstätte um eine CO2-Rückgewinnungsanlage, wodurch eine zusätzliche Verbesserung im natürlichen CO2-Kreislauf erwirkt wird. Denn: „Im Agrana-Werk in Pischelsdorf erzeugtes Bioethanol spart im österreichischen Verkehrssektor rund 380.000 Tonnen Treibhausgas-emissionen, insbesondere CO2“, so Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart. Das in der Air-Liquide-Anlage gewonnene CO2 soll einer breiten Palette an Anwendungen wie der Karbonisierung von Getränken mit Kohlensäure oder der Kühlung von Lebensmitteln dienen.
Zwentendorfs Bürgermeister Hermann Kühtreiber (SPÖ) wies im Rahmen der Vertragsunterzeichnung auf das gut funktionierende Zusammenspiel zwischen Industrie und Bevölkerung in der Tullnerfelder Gemeinde hin: „Jeder weiß, das sind zwei sensible Bereiche. Bei uns haben wir es geschafft, die beiden zusammenzuführen.“ In Betrieb gehen wird die Anlage Anfang 2012. Dafür soll auch die Direktanlieferung von Mais und Getreide aus dem Tullnerfeld forciert werden.
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