IFA: Rudolf Braun geht im Groll
Er sei erleichtert, zu gehen, da er manches nicht mehr mittragen könne
TULLN (wp). Rudolf Braun wird von seinen Mitarbeitern als umgänglich und bescheiden bezeichnet. Der IFA-Departmentleiter verfügt sich nun in die Pension, nicht ohne vorher noch ein wenig Kritik zu üben. Der bisherige Departmentleiter des Interuniversitären Departments für Agrarbiotechnologie Tulln (IFA) der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien, Rudolf Braun, verlässt die Bühne des Geschehens in Richtung Pension in keiner guten Stimmung: „In der letzten Zeit hat sich in der Verwaltung der Hochschulen ein furchtbarer Zentralismus eingeschlichen, das ist für die Entwicklung einer akademischen Einrichtung nicht gut“, findet Braun erstaunlich offene Worte. Die Abhängigkeit bei Entscheidungen von außen sei enorm. „Man musste in der letzten Zeit immer erst oben anfragen, ob man diese oder jene Entscheidung treffen darf. Das ist für eine eigenständig agierende Persönlichkeit, die gewohnt ist selbst zu entscheiden, eine große Einschränkung. Die Art, wie manchmal über uns Entscheidungsträger von der Zentralverwaltung drübergefahren wurde, ist erschreckend.“
Sparen am falschen Ort
Braun, der als bescheiden und zurückhaltend gilt, glaubt, „dass der Erfolg am IFA nur deswegen möglich war, weil das hier arbeitende Team in der Vergangenheit noch eigenständig entscheiden konnte“. Die „enormen Budgeteinschränkungen“ im Forschungsbereich erachtet Braun als „sparen am falschen Ort“.
Außerdem sei man „total abhängig vom Status der Forschungsfonds. Wir brauchen Firmen, die bereit sind, mehr in Forschung zu investieren, aber auch EU-Gelder sollten vermehrt lukriert werden.“ Positiv äußert er sich über seinen Nachfolger Rudolf Krska und sein Team: „Das sind höchst motivierte Leute!“ Als ebenso gut bewertet Braun auch die Arbeit des neuen BOKU-Rektors Martin H. Gerzabek nach dem Abgang seiner Vorgängerin Ingela Brunner und die Diskussion über die Übersiedlung einiger Abteilungen nach Tulln: „Gerzabek hat wieder Teamarbeit und Ruhe in die BOKU gebracht.“ Werner Pelz
Werner Pelz (Kontakt: Tel.: 0676 700 11 75 // Mail: wpelz@bezirksblaetter.com)
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