AK Jahresbilanz 2023
Über sieben Millionen Euro für Mitglieder erzielt

Siegfried Schuster, AK NÖ-Kammerrat und Günter Kraft, Leiter AK-Bezirksstelle Tulln. | Foto: Victoria Edlinger
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  • Siegfried Schuster, AK NÖ-Kammerrat und Günter Kraft, Leiter AK-Bezirksstelle Tulln.
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156.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchten Hilfe der AK Niederösterreich

BEZIRK. Die AK Niederösterreich erkämpfte 90,1 Millionen Euro für Betroffene. Vor allem wurde nach Insolvenzen Hilfe benötigt, Probleme gab es auch bei Abfertigungen.

Mehr als 156.000 Arbeitnehmerinnen haben im Vorjahr die Hilfe der AK Niederösterreich wegen Problemen am Arbeitsplatz gesucht. Das zeigt eine Auswertung der arbeits- und sozialrechtlichen Beratungen der Kammer.

„Wir haben 90,1 Millionen Euro für die Betroffenen erkämpft“,

so AK Niederösterreich-Kammerrat Siegfried Schuster.

Am häufigsten wandten sich Arbeitnehmerinnen an die AK, um ihren Lohn oder ihr Gehalt überprüfen zu lassen, gefolgt von Problemen beim Ende des Arbeitsverhältnisses oder Fragen zur Karenz.

„Bei einem großen Teil der Anfragen konnten unsere Expertinnen schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie die Lohnabrechnung überprüften“,

schildert Schuster.

Günter Kraft, Leiter AK-Bezirksstelle Tulln | Foto: Scheichel, AK Niederösterreich
  • Günter Kraft, Leiter AK-Bezirksstelle Tulln
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Deutlich mehr Menschen als im Jahr 2022 brauchten im Vorjahr Hilfe, nachdem die Firma in die Insolvenz geschlittert war:

„Landesweit haben wir 7.900 Arbeitnehmer:innen geholfen, ihre Ansprüche beim Insolvenzentgeltfonds anzumelden“,

so Schuster.

„Hier geht es um häufig komplizierte Berechnungen, die für die Betroffenen ohne externe Hilfe gar nicht bewältigbar wären.“

Probleme gab es immer wieder auch bei Abfertigungen: Einige Arbeitgeber zahlten sie entweder gar nicht oder berechneten sie falsch:

„In einigen Fällen geht es hier um mehrere zehntausend Euro“,

so der Kammerrat.


Bilanz 2023 – Bezirk Tulln


Leistungen für unsere Mitglieder im Überblick

  • In der Bezirksstelle angedockt: 12.770
  • Konkrete Beratungen in Problemfällen: 5.412
  • Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 6,423.211 Euro
  • Davon Insolvenzvertretung: 4,886.464 Euro
  • Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 7,017.730 Euro

„Mehr als 17.700 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen“, sagt Bezirksstellenleiter Günter Kraft.

„Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte zu einvernehmlicher Lösung, Kündigung, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung“,

so Kraft. In mehr als 5.400 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Expertinnen und -Experten in konkreten Problemfällen.

„Das vergangene Jahr hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“,

zieht Kraft Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Tulln im Vorjahr mehr als 7 Millionen Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert.

So steht es um die Brucha Insolvenz

Die Arbeiterkammer steht natürlich auch all jenen Arbeitnehmern zur Verfügung, die von der angemeldeten Brucha-Insolvenz betroffen sind. Bisher sind rund 100 Arbeitsplätze weggefallen. Betroffene wurden bereits von der AK beim Insolvenz-Entgelt Sicherungsfond angemeldet. Damit sind 100 Prozent der Lohnansprüche gedeckt. Inklusive

  • Abfertigungen (bis zu einer gewissen Höhe),
  • Überstunden,
  • Urlaubsauszahlungen etc.  

Somit konnten bereits die noch ausständigen Lohnansprüche von Dezember zur Gänze erfüllt werden, ebenfalls der Jänner ist fast gänzlich beglichen worden. 

Ein Grund für die momentan gehäufte Insolvenzen, dürfte wohl auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, die Auswirkungen der Pandemie sind nun rückwirkend zu spüren.

90,1 Millionen Euro für Betroffene erreicht

90,1 Millionen Euro an Zahlungen hat die AK Niederösterreich im Vorjahr insgesamt für die Betroffenen an Nachzahlungen erreicht, zeigt sich Schuster erfreut über die Leistung der AK Niederösterreich-Expertinnen.

Siegfried Schuster, AK NÖ-Kammerrat und Günter Kraft, Leiter AK-Bezirksstelle Tulln. | Foto: Victoria Edlinger
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Der Großteil waren Nachzahlungen ausstehender Löhne und Gehälter, nicht bezahlte Urlaubs- oder Kündigungsentschädigungen und Abfertigungen, die den Betroffenen zu Unrecht vorenthalten worden waren – und eben Pensionen oder Pflegegeldzahlungen.

„Ohne unsere Beratung und Rechtsvertretung wären die meisten Betroffenen nicht zu ihrem Geld gekommen“,

fasst der Kammerrat zusammen.

Beispiel aus der Praxis

Ein Arbeiter war fast 30 Jahre in einem Betrieb im Bezirk Tulln beschäftigt. Das Dienstverhältnis mit dem 54jährigen wurde aber knapp vor dem 30. Dienstjahr durch den Dienstgeber gekündigt. Aufgrund der langen Dienstzeit und der gesetzlichen Regelung hat der Dienstnehmer Anspruch auf Abfertigung alt und der Höhe eines Jahresbezuges. Die Abfertigung wird mit 3 Monatsentgelten mit dem Ende des

Dienstverhältnisses fällig und der Rest der Abfertigung muss in gleichen monatlichen Teilbeträgen bis zu einem Jahr nach dem Ende des Dienstverhältnisses bezahlt werden.

Aber: der Dienstgeber hat die Beendigungsansprüche nicht richtig berechnet und die Abfertigung auch nicht fristgerecht ausbezahlt. Also wandte sich der Arbeiter an die Bezirksstelle Tulln der AK. Dort schrieb man an den ehemaligen Dienstgeber und forderte ihn mehrmals auf, die fälligen Zahlungen zu leisten.

Leider kam die Firma den Forderungen nur teilweise oder gar nicht nach, also wurde die Causa an das Rechtsschutzbüro der AK weitergeleitet und eine Klage vorbereitet. Und siehe da: kurz vor der Einbringung der Klage überwies der ehemalige Dienstgeber die restliche Summe.

Fazit: In Summe hat die Bezirksstelle Tulln der AK für ihr Mitglied 52.238,50 Euro erkämpft.

"Der Fall zeigt deutlich, dass sich der Weg zur AK in jedem Fall lohnt. Unsere Kolleginnen und Kollegen kämpfen jeden Tag für die Rechte unserer Mitglieder“,

so der Leiter der Bezirksstelle Tulln, Günter Kraft.

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