Spatenstich für Donau Chemie

Zwentendorf perfekt für Europa

ZWENTENDORF / PISCHELSDORF. "Zukunft braucht Tradition und Innovation", eröffnete James Schober die Feier zum Spatenstich des neuen Werks der Donau Chemie. Rund 20 Mio. Euro werden in das neue Werk investiert, das 2020 als erstes europäisches Werk für die Amidosulfonsäureproduktion eröffnet. Was ungewohnt klingt, ist im Grunde nur ein Entkalker, den wir alle zu Hause im Geschirrspüler haben. Doch auch für die Süßstoff-, Kunststoff- und Autoindustrie ist die Haushaltschemikalie wichtig, weil sie Metall nicht angreift. Derzeit wird sie fast ausschließlich in Fernost produziert. Die Donau Chemie wird damit der einzige Produzent innerhalb Europas sein.

Standort Europa

Der Standort Zwentendorf ist besonders geeignet: Ökologisch sind dadurch kurze Transportwege möglich, zudem ist man in Zukunft nicht auf die Versorgung aus Fernost angewiesen.
"Auf Sicherheit, Qualität und Umwelt legen wir viel Wert", so Firmeninhaber Alain de Krassny, "Zudem macht uns die Pionierarbeit viel Freude."
"Die Balance zwischen Arbeitsplätzen und Lebensraum mit Erholungswert ist gelungen", freut sich Bürgermeisterin Marion Török. Auch Bezirkshauptmann Andreas Riemer pflichtet dem bei und betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Behörde und Werk. "Die Rückverlagerung von Asien zurück nach Europa ist besonders begrüßenswert", hob Landesrat Martin Eichtinger (in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner) den Wirtschaftsfaktor
hervor und lobte die lange Tradition des Unternehmens.

Zur Sache

Die Donau Chemie verfügt über 1100 Mitarbeiter in elf Ländern. 1917 wurde das heutige Stammhaus als Pulverfabrik Skodawerke-Wetzler AG eingetragen. Im zweiten Weltkrieg wurde die Anlage schwer zerstört und erst 1960 als Schwefelsäureproduktion wiederaufgebaut. Mit deren Dampf dient die Anlage heute zusätzlich zur CO2-freien Stromgewinnung und liefert etwa den Bedarf von Tulln.