Herbergssuche der gefiederten Freunde

Und? Seht ihr micht? Fragt dieser Gartenrotschwanz. | Foto: M. Tiefenbach
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  • Und? Seht ihr micht? Fragt dieser Gartenrotschwanz.
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BEZIRK TULLN (pa). Kaum hat die Balz begonnen, wird nun eifrig nach einem gemeinsamen Brutplatz Ausschau gehalten, um das Nest zu bauen. Viele heimische Vogelarten sind Höhlenbrüter und nutzen Hohlräume als passende Behausung, etwa in alten Bäumen. Naturhöhlen sind jedoch nur allzu oft Mangelware und so können wir Menschen Ersatzbrutplätze in Form von Nistkästen anbieten. Mit den geeigneten Nisthilfen unterstützt man Gartenvögel wie Meisen, Kleiber und Gartenrotschwanz, aber auch Gebäudebrüter wie Hausrotschwanz, Mauersegler und Schwalben. Bevor die Brutzeit mit Mitte April so richtig losgeht, ist jetzt die beste Zeit, Nistkästen anzubringen und gefiederte Mitbewohner in den Garten und ans Haus zu locken. Welches Material bei Nisthilfen zu empfehlen ist, wie sie anzubringen sind, wie man sie langfristig betreut und noch viel mehr verrät die Broschüre „Vögel auf Wohnungssuche“ von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich, gratis anzufordern unter 01-5234651 oder office@birdlife.at .

Viele heimische Vogelarten sind Höhlenbrüter

Sie legen ihr Nest nicht frei auf Ästen oder am Boden an, sondern vor Wind, Wetter und Nesträubern geschützt in Hohlräumen. Zu ihnen gehören etwa Meisen, Kleiber und Stare, aber auch der seltene Gartenrotschwanz, der in größeren, naturnahen Gärten sowie Obstwiesen noch seine Heimat findet. Natürliche Brutplätze für diese Arten sind alte Bäume mit ausgefaulten Stellen, sehr oft auch Spechthöhlen aus den Vorjahren. Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich erklärt: „Die Erhaltung eines alten Baumbestandes, der nicht nur höhlenbrütende Vögel, sondern auch zahlreiche andere Tierarten wie Fledermäuse oder Insekten beherbergen kann, hat aus Sicht des Naturschutzes immer Vorrang!“ Nur allzu oft sind Naturhöhlen Mangelware. „Dann können Nistkästen ein guter Ersatz sein und so manches Vogelpaar auf Wohnungssuche in Ihren Garten locken!“, so die Ornithologin.

Maßgeschneiderte Herberge

Die bevorzugte Größe des Kastens und des Einfluglochs ist von Vogelart zu Vogelart unterschiedlich. Der häufigste Gartenvogel, die Kohlmeise, braucht ein Einflugloch von 32 mm Durchmesser, ebenso der sehr viel seltenere Halsbandschnäpper. Kleinere Meisen wie die Blau- oder Tannenmeisen brauchen 27 mm Einfluglöcher, um der konkurrenzstärkeren Kohlmeise auszuweichen. Der Vogel des Jahres 2018, der Star, bevorzugt etwas größere Kästen mit 46 bis 50 mm großen Einfluglöchern. „Besonders glücklich können Sie sich schätzen, wenn ein Gartenrotschwanz Ihren Garten bewohnt“, betont Karner-Ranner: „denn dieser wird leider aus Mangel an alten Obstgärten immer seltener. Er hat es gerne etwas heller in der Höhle und nimmt deshalb bevorzugt Nistkästen mit größerem ovalem Einflugloch an (30 x 45 mm).“
Daher rät die Expertin: „Bieten Sie in Ihrem Garten eine Auswahl verschiedener Nistkästen an, dann ist die Chance am größten, dass nicht nur die häufige Kohlmeise, sondern auch andere Vogelarten bei Ihnen nisten werden. Bedenken Sie aber auch, dass Vögel nicht nur einen sicheren Brutplatz, sondern auch ausreichend Nahrung wie Insekten zur Jungenaufzucht brauchen. Dies ist am besten in einem Umfeld mit naturnah gestalteten Gärten gewährleistet!“, so Karner-Ranner weiter.

Nischenbrüter an Gebäuden

Von oben ein schützendes Dach gegen Wind und Wetter, aber dennoch freie Sicht bieten Nisthilfen für Nischenbrüter, das sind Hausrotschwanz, Grauschnäpper oder Bachstelze. „Man bringt sie möglichst hoch und für Katzen und Marder unzugänglich an Gebäuden an, falls kein geeigneter Dachbalken oder eine Mauernische vorhanden ist“, erklärt Karner-Ranner.

Betreuung

So ein Nistkasten benötigt auch regelmäßige Betreuung. Idealerweise wird er einmal jährlich, im Herbst, ausgeräumt und gereinigt. „Oft wird ein neues Nest auf dem bereits vorhandenen Nistmaterial aufgebaut und damit ist der Nistkasten nach einigen Jahren nicht mehr benutzbar“, weiß die Expertin. „Auch kann man durch regelmäßige Reinigung den Befall durch Parasiten vermindern, die gerne im Nistmaterial überwintern.“
Broschüre „Vögel auf Wohnungssuche“: Die richtigen Maße für die wichtigsten Gartenvögel sowie spezielle Nisthilfen wie künstliche Schwalbennester, Mauerseglerkästen oder Baumläuferkästen runden die Übersicht in der Broschüre „Vögel auf Wohnungssuche“ ab.

Und? Seht ihr micht? Fragt dieser Gartenrotschwanz. | Foto: M. Tiefenbach
Auch der Halsbandschnäpper braucht ein nettes Daheim. | Foto: O. Samwald

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