TAEKWONDO - EM Bronze für Savo Kovacevic
Erstmals in der nunmehr fast schon 30-jährigen Vereinsgeschichte des Tangun Tulln schaffte es ein Tullner Taekwondoin, für die Europameisterschaft nominiert zu werden. Dort lief er zur Höchstform auf: Savo Kovacevic bringt eine Brozemedaille aus Belgrad, Serbien, nach Hause! Schon die Qualifikation für die Europameisterschaft war für den jüngst 15 Jahre alt gewordenen Tullner Savo Kovacevic ein großartiger Erfolg. Doch das schönste Geburtstagsgeschenk bereitete er sich selbst.
Am Wochenende des 27./28.6. fanden in Belgrad, Serbien die diesjährigen Taekwondo Poomsae Europameisterschaften statt. Savo Kovacevic war gemeinsam mit seinen guten Freunden und Trainingskollegen Andreas Brückl (HSV Freistadt) und Tobias Treu (TKD Tragwein) in der Kategorie Team Junioren männlich nominiert worden, ein weiterer Meilenstein in der noch so jungen Taekwondo-Karriere Kovacevics nach der Weltmeisterschaftsteilnahme in vergangenen Jahr.
Jahrelanges Training im Tangun Tulln sowie spezielle Vorbereitung unter Landeskader-Trainer Martin Beranek und Nationalcoach Großmeister Kim Young-Hee sollten sich bezahlt machen, denn die Klasse war – wie bei einer Europameisterschaft nicht anders zu erwarten – hochkarätig besetzt. Das Österreichische Team fand sich in einer Kategorie mit weiteren acht Startern aus Russland, Serbien, Finnland, Spanien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich und der Türkei wieder, insgesamt waren es also neun Teilnehmer. Also genau einer zu viel, als dass man sich die Vorrunde ersparen hätte können: Denn die letzten drei Runden ab acht Startern werden allesamt im KO-System ausgetragen, sodass vier Teams ins Semifinale aufsteigen, aus welchen zwei im Finale stehen und sich den Titel unter sich ausmachen.
Doch dafür musste erst einmal ein Team eliminiert werden. In der Vorrunde liefen alle neun Teams die Formen Pal-Jang, die sich durch anspruchsvolle gesprungene Kicks auszeichnet, und Taebaek, die dritte Meisterform. In dieser Eliminationsrunde fand sich das österreichische Trio auf Platz fünf wieder, was zwar noch nicht für eine Medaille gereicht hätte, aber für den Aufstieg in die KO-Phase allemal. Das serbische Team musste sich in dieser Runde verabschieden.
Im ersten direkten Vergleich standen Brückl/Kovacevic/Treu dem bulgarischen Team gegenüber, ein vermeintlich glückliches Los, war dieses doch in der Vorrunde nur knapp achter geworden und hatte den Aufstieg gerade eben mal so geschafft. Doch nichts ins tödlicher als Überheblichkeit und Unachtsamkeit, deshalb galt es trotzdem, die Konzentration hochzuhalten. Die Formen Sa-Jang, die ihrer Bedeutung „Donner und Blitz“ mit schnellen Handtechniken alle Ehre macht, und Koryo, die erste Meisterform, die sich durch ihren komplizierten Ablauf mit vielen Seitwärtskicks auszeichnet, waren zu präsentieren. Die Österreicher ließen ihren Kontrahenten keine Chance und übertrafen die Bulgaren um fast einen ganzen Punkt, was quasi ein Kantersieg ist, liegen die Unterschiede in den Wertungen doch oft nur im Zehntel- oder sogar Hundertstelbereich. Neben den Bulgaren schieden auch die Russen gegen Frankreich, die Spanier gegen Dänemark und die Finnen gegen die Türkei in dieser Runde aus.
Im Semifinale wartete gleich der nächste harte Brocken. Die Franzosen, die in der vorhergehenden Runde Russland eliminiert hatten, waren in der ersten Ausscheidungsrunde auf Platz zwei gelegen! Dementsprechend schwer war die Aufgabe. Zu zeigen waren Kumgang, die aufgrund ihrer vielen im Einbeinstand ausgeführten Techniken zum Balanceakt wird, und Chil-Jang. 26 Hundertstel machten schließlich den Unterschied zugunsten der Franzosen aus, ein Vorsprung, den sich diese vor allem in der B-Wertung (Präsentation) holten. In der A-Wertung (Technik) kamen Kovacevic und Co. bis auf drei Hundertstel heran. Das Ausscheiden im Semifinale bedeutete trotzdem: Bronze für Österreich und Savo Kovacevic aus Tulln bei der Europameisteschaft! Die Franzosen übrigens gewannen Silber hinter den überlegen auftretenden Dänen. Für Kovacevic bedeutet die Medaille viel: „Für mich ist sie der Beweis, dass sich das harte Training ausgezahlt hat. Gleichzeitig ist sie aber auch ein Ansporn, eine Motivation, denn ich weiß, dass noch mehr drin ist! Edelmetall bei der Weltmeisterschaft, das ist mein nächstes – zugegeben schweres – Ziel.“
Für Savo Kovacevic war diese Medaille zweifelsfrei der größte Erfolg seiner Karriere. Ein Erfolg, der ohne die Beiträge der Trainer, Koordinatoren und all der Helfer im Hintergrund nicht möglich gewesen wäre, aber vor allem nicht ohne die bedingungslose Unterstützung von Savos Eltern, die in seit seiner frühesten Kindheit beim Tangun Tulln fördern. Dennoch darf natürlich nicht vergessen werden, der Erfolg ist zuallererst der von Savo Kovacevic selbst, zu dem alle Mitglieder des Tangun Tulln, und insbesondere Obmann im Namen des gesamten Vorstandes gratulieren wollen!
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