Alte Bäume mit Geschichte in Urfahr-Umgebung

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BEZIRK (fog). Exakt 547 Naturdenkmäler sind zur Zeit bei der Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich registriert. Zirka 85 Prozent davon sind geschützte Bäume, der Rest Steine und Felsen. Ein Baum wurde früher vorrangig durch sein Alter und seine geschichtliche Bedeutung zum Naturdenkmal gemacht, heute ist auch ein gewisser Umfang nötig. "Bäume ab einem Umfang von vier Metern werden interessant", sagt Siegfried Kapl von der Naturschutzabteilung.
Das Land habe sich in den vergangenen Jahren aufgrund knapper finanzieller Ressourcen auch bei der Ernennung von Naturdenkmälern zurückgehalten, so Kapl. "Denn das Land ist folglich für die Erhaltung und Pflege verantwortlich." Der Feldkirchner Gemeinderat Erich Wurzinger, der früher der Gärtnermeister der Stadt Linz war, versteht das nicht ganz: "Das kann nicht so viel kosten."

"Problembäume"
Wenn ein Baum einmal zum Naturdenkmal ernannt worden ist, kann er zum "Problem" werden. Vor Kurzem war das in Urfahr-Umgebung auf der Aschacher Straße (B131) in Walding der Fall. Bei der Abzweigung in Lindham stehen zwei geschützte Eichen, die wahrscheinlich Reste einer Allee sind. Die neu errichtete Abbiegespur auf der Landesstraße in Lindham musste, zum Ärgernis der Straßenplaner, den Eichen angepasst werden. "Der Grundbesitzer, bei dem die Eichen stehen, hat sich darüber gefreut, weil er nichts von seinem Grundstück verloren hat", sagt Kapl. Laut dem Landesbeamten gibt es aber ständig Fälle, in denen Naturdenkmäler im Weg sind, sei es bei Straßen-, Platz- oder Kanalarbeiten.
In der Vergangenheit war es vor allem einzelnen Baumliebhabern zu verdanken, dass besondere Exemplare geschützt wurden. Das war zum Beispiel beim Mostbauer Fürstberger in Bad Mühllacken der Fall. Ein besonderer Bergahorn steht direkt beim Hof. "Ich habe damals in einer Nacht- und Nebelaktion in den 1970er-Jahren die Schilder am Baum angebracht, weil der damalige Bauer den Bergahorn umschneiden wollte, weil er sehr nahe an der Hausmauer steht", sagt Peter Bruckmüller von der Pfarre Feldkirchen. Die nachfolgende Generation freue sich aber sehr über den Baum, so Brückmüller.

Laut dem Landesbeamten Kapl zählt die 1000-jährige Linde an der Pferdeeisenbahntrasse in Linz-Sankt Magdalena zu den außergewöhnlichen Naturdenkmälern, im Bezirk ist es etwa die 300-jährige Stifterlinde in Kirchschlag. Adalbert Stifter selbst soll unter dieser Linde gedichtet haben.
In Bad Leonfelden weiß der Heimatforscher Werner Lehner über die Zöttllinde und die Wagnerlinde zu erzählen. Beide Bäume, benannt nach dem Färbermeister Karl Wagner und dem Bezirksrichter Johann Zöttl, wurden im Jahr 1886 in der Baumschule Cermak in Budweis gekauft. Lehner hat sogar noch die Preisliste.
Ein Naturdenkmal war die 250 Jahre alte Linde bei der "Schiefen Kapelle" in Unterhart. Der erkrankte Baum musste im Jänner 2014 aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Auch die beiden anderen geschützten Linden in der Gemeinde Feldkirchen sind mit Misteln befallen. Das Abschneiden von Misteln würde den alten Bäumen oft mehr schaden als die Misteln selbst, meint Siegfried Kapl von der Naturschutzabteilung: "Das Entfernen fügt den Bäumen Wunden zu."

Naturdenkmäler in Urfahr-Umgebung

Altenberg:
Zwei Linden in Oberweitra neben der Pestsäule

Bad Leonfelden:
Wagnerlinde vor der Bründl-Kirche; Zöttllinde beim Hotel Spa Bründl

Eidenberg:
Linde in der Geng

Feldkirchen:
Bergahorn beim Mostbauern Fürstberger Bad Mühllacken; Linde bei der Herz-Jesu-Kapelle Bergheim; Linde bei der B131 Mühllackner Kreuzung

Goldwörth:
Kastanienbaum (Pfeifersiedlung)

Gramastetten:
Linde an der Hansberg-Landesstraße (Linzerstraße 11); Zwillingslinde in einer Talmulde am Wanderweg

Kirchschlag:
Doppelahorn; Bergahorn nahe dem GH Alpenblick; Stifterlinde Nähe Badstraße

Oberneukirchen:
Linde 300 m südlich des Ortskerns

Puchenau:
Linde (Kreuzung Hansberg-Landesstraße/Prof. Anton Lutz Weg)

Schenkenfelden:
Linde beim Bauernhof Munter

Vorderweißenbach:
Linde 20 m neben dem Pfarrhof

Walding:
Zwei Stieleichen an der B131 in Lindham; Eiche bei der Friedhofszufahrt (Gramastettnerstraße); Linde bei der Volksschule

Waxenberg:
Drei Linden neben dem alten Schloss

Zwettl:
Kapellenlinde Güterweg Obere Straß; Linde in Schauerschlag

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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