Veranstaltungsabsagen
Corona-Virus legt auch Kultur im Bezirk lahm
Bis auf Weiteres sind alle Veranstaltungen abgesagt – eine schwierige Situation für Organisatoren.
BEZIRK (vom). In Urfahr-Umgebung, so wie auch im Rest Österreichs, ist das kulturelle Programm zum Stillstand gekommen. "Wir wissen derzeit noch nicht, wie wir dieses Jahr weitermachen", sagt Christine Ginterseder vom Kulturforum Gramastetten. Eine Veranstaltung wurde bereits auf nächstes Jahr verschoben. Im Mai sind eine szenische Lesung und ein Konzert angesetzt, auch diese fallen wahrscheinlich dem Corona-Virus zum Opfer. Bei vielen der durchschnittlich 12 bis 15 Veranstaltungen des Kulturforums sind rund 400 Gäste anwesend. "Ich vermute, dass so große Indoor-Events auch im Sommer noch nicht erlaubt sein werden", so Ginterseder. Das Organisationsteam versucht daher bereits, Ersatztermine für ihre Konzerte und Kabaretts zu finden und diese nicht gänzlich abzusagen. "Denn die Rückgabe der Tickets bedeutet sehr viel Aufwand. Wird ein Ersatztermin angeboten, behalten die Karten ihre Gültigkeit. Natürlich muss sie der Käufer bis zum nächsten Termin selbst gut aufheben", sagt die Gramastettnerin.
Terminkollisionen im Herbst
Auch um seine größte Veranstaltung zittert das Kulturforum momentan. Rund 2.000 bis 3.000 Besucher kommen jährlich zum Laurenzikirtag auf der Marktstraße. "Zwar ist dieser erst im August, aber man weiß ja nicht, wie sich die Situation bis dahin entwickelt." Ein Vorteil sei, dass der Markt hauptsächlich draußen stattfindet. "Aber man kommt trotzdem mit sehr vielen Personen in Kontakt", so Ginters- eder. Bei der Organisation sind die Gramastettner daher hin- und hergerissen. "Die Standler wollen natürlich wissen, ob das Event stattfindet, damit sie ihr Jahr planen können. Wir sind noch am überlegen, wie wir das managen – Einladungen sind jedenfalls noch nicht raus." Der finanzielle Schaden hält sich für den Verein in Grenzen. "Die Plakate sind schon für das ganze Jahr gedruckt, diese kann man aber händisch umschreiben. Sollten wir ein größeres Defizit haben, werden wir außerdem von der Gemeinde unterstützt." Sorgen bereitet den Gramastettnern allerdings die Situation im Herbst. Denn auch andere Vereine mussten ihre Events absagen und möchten diese schnellstmöglich nachholen. "Da kommt es sicher zu Terminkollisionen. Auch für die Künstler wird das schwierig zu organisieren."
Verschieben statt absagen
Ähnlich sieht die Situation in Engerwitzdorf aus. "Die April-, Mai- und Juni-Termine der Gemeinde sind bereits verschoben. Mit den Juli-Terminen gehen wir momentan noch eher vorsichtig um", sagt Martina Österbauer, Leiterin des Kulturhauses Im Schöffl. Die Engerwitzdorfer Organisatoren versuchen ebenfalls eher Ersatztermine zu finden, als Events komplett abzusagen. Das traditionelle Muttertagskonzert im Mai ist beispielsweise abgesagt, wird aber in einer anderen Form nachgeholt: und zwar als Nationalfeiertagskonzert im Herbst. "Natürlich haben Personen, die bereits Karten gekauft haben, ein Recht auf Rückgabe. Wir hoffen aber, dass sehr viele Besucher zur späteren Austragung Zeit haben", so Österbauer. So weit dies möglich ist, werden auch die vielen Gastveranstaltungen im Kulturhaus verschoben. Österbauer arbeitet derzeit von zu Hause und plant für das kommende Jahr.
"Es ist für uns eine große Herausforderung das Ganze zu managen", sagt der Engerwitzdorfer Bürgermeister Herbert Fürst. Wie hoch der finanzielle Verlust ist, könne man derzeit noch nicht sagen. "Das wird erst evaluiert. Derzeit haben wir auch noch keine Info erhalten, ob es finanzielle Unterstützung gibt. Da machen mir aber andere Bereiche in der Gemeinde viel mehr Sorgen, welche uns noch Jahre beschäftigen werden", so Fürst.
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