7.000 Euro Erlös
Charity-Konzert war trotz Hürden ein Riesenerfolg

Leider wurden im Advent alle Konzerte der St. Florianer Sängerknaben abgesagt – nur in Gallneukirchen nicht. | Foto: Rotary Club Gallneukirchen-Gusental
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Der Rotary Club Gallneukirchen-Gusental sammelte bei Live-Stream-Konzert mit den St. Florianer Sängerknaben einen Erlös von 7.000 Euro für psychisch belastete Kinder.

GALLNEUKIRCHEN. In der Adventzeit jagt bei den St. Florianer Sängerknaben normalerweise ein Konzert das nächste. Vergangenes Jahr gab es bloß einen Auftritt. Dieser fand via Live-Stream in der Gallneukirchner Pfarrkirche statt und brachte neben einem herausragenden Erlös von rund 7.000 Euro „jede Menge Herausforderungen mit“, wie der Organisator erzählt. Doch von Anfang an.

Ein Konzert von Kindern für Kinder

Bereits im Sommer kamen Tobias Hoffmann, Präsident des Rotary Clubs Gallneukirchen-Gusental, und Markus Stumpner, Chorleiter der Sängerknaben und ebenfalls Rotarier, ins Gespräch. Ein Charity-Konzert soll es werden, am besten in der Vorweihnachtszeit. Das Konzept stand, Klang und Akustik in der Kirche wurden beurteilt und der optimale Platz für die Sänger gefunden. Die Spenden des Konzerts würden Kindern, die psychisch unter der Corona-Krise leiden, zugutekommen. Doch Corona funkte den Veranstaltern dazwischen. „Eine Absage war für uns keine Option. Also planten wir um. Zusätzlich zu den wenigen Besuchern, die zu der Zeit erlaubt waren, wollten wir einen Live-Stream anbieten, um so vielen wie möglich, den musikalischen Genuss zu bieten“, sagt Hoffmann. Aber auch das sollte nicht sein.

Eigene Bühne gebaut

Durch den harten Lockdown mussten die Rotarier noch einmal den Plan ändern und gänzlich auf Zuhörer vor Ort verzichten. „Mit Live-Stream-Konzerten hatten wir ja schon Erfahrung, aber das war eine ganze Hausnummer größer“, erinnert sich der damalige Organisator der Live-Stream-Konzert und jetzige Präsident Hoffmann vom Rotary Club Gallneukirchen-Gusental. Eine Bühne mit Stufen wurde gebaut, um die 35 Kinder und zwölf Chor-Männer sowie das Salzburger Saitenklang-Ensemble unter der Leitung von Professor Wilfried Scharf unterzubringen.

Sängerknaben mit Privatfahrzeugen chauffiert

Rund 2,5 Kilometer Kabel, zahlreiche Mikros sowie Scheinwerfer und drei Kameras ermöglichten eine Übertragung in höchster Qualität. Verantwortlich zeigte sich hier Alexander Kirschner mit seiner Firma Cherry Patterns. „Die Genehmigungen waren eingeholt, es gab ein Präventionskonzept und einen Coronabeauftragten. Alles war genau geplant. Dann erhielten wir die Benachrichtigung, dass der Busunternehmer die Kinder aufgrund des Lockdowns und der aktuellen Covid-Verordnung nicht wie gewohnt transportieren darf“, erzählt Hoffmann. Kurzerhand fand man aber auch hier eine Lösung: Freunde, Familienmitglieder, Rotarier und Pädagogen aus St. Florian chauffierten die jungen Sänger in Privatfahrzeugen nach Gallneukirchen.

Von links: Chorleiter Markus Stumpner und RC-Präsident Tobias Hoffmann. | Foto: Rotary Club Gallneukirchen-Gusental
  • Von links: Chorleiter Markus Stumpner und RC-Präsident Tobias Hoffmann.
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„Für die Sängerknaben war dieses eine Konzert sehr wichtig, da Sie lange und zielstrebig für ihr Engagement geprobt haben. Alle weiteren Auftritte waren wegen Corona abgesagt und es war das einzige durchgeführte Live-Stream-Konzert - leider ohne Publikum - mit den St. Florianer Sängerknaben in der Vorweihnachtszeit“, erzählt Chorleiter Stumpner.

Jeder wurde getestet

Mehr als 260 Stunden investierte allein der Rotary-Präsident für die Organisation, um das Konzert stattfinden lassen zu können. Mehr als 8.000 Geschäftspartner, Unternehmer, Freunde und Bekannte wurden per Mail angeschrieben, um zum Spenden zu motivieren. „Am Konzerttag war ich schließlich sehr nervös. Jeder Mitwirkende – sei es das Aufbauteam, die Techniker, die Musiker und die Sängerknaben selbst – der durch die Tür kam, wurde getestet und über die Einhaltung des Präventionskonzept belehrt“, sagt der Gallneukirchner.

Kosten für Therapie

Der ganze Aufwand zahlte sich jedenfalls aus: Ein stolzer Erlös von 7.000 Euro kam zusammen und hilft jetzt psychisch belasteten Kindern in der Region. Die enormen Einschränkungen des sozialen Lebens in den Corona-Lockdowns haben so manchen jungen Menschen in die Einsamkeit getrieben. Schulische und soziale Einrichtungen waren geschlossen, auch fehlte es an Sport und Kulturangeboten. Extreme Verhaltensauffälligkeiten sind erkennbar, so berichten Kinderpsychologinnen und Kinderpsychologen. „Sehr viele der Jüngsten benötigen deshalb eine Therapie. Die Kosten werden aber leider oftmals nicht übernommen. Psychologische Hilfe können sich viele Eltern aus eigener Kraft oft nicht leisten. Die gesetzliche Sozialversicherung kommt, wenn überhaupt, nur für einen Teil der psychischen Behandlung auf", weiß Hoffmann.

Kontakt zwischen Rotarier und Betroffenen

Im Vorgehen stellen Kinderpsychologen den Kontakt zwischen dem Rotary Club und den betroffenen Familien her, "oder Betroffene melden sich auf direktem Weg bei einem der rotarischen Freunde“, so der Präsident. Die Anfragen werden dann bewertet und analysiert. Die Rechnung für die Therapie kommt schließlich direkt zum Rotary Club. „So können wir gewährleisten, dass das Geld wirklich der Therapie der Kinder zugutekommt und nicht anderwärtig verwendet wird“, weiß der Präsident. Er bedankt sich bei allen Spendern sowie den Mitwirkenden und bei jenen, die das Konzert ermöglicht haben.

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