Feier beim Mahnmal als Zeichen des Gedenkens
ENGERWITZDORF. Klare Worte zu den schrecklichen Ereignissen zu Kriegsende aber auch zu Bezügen zur Gegenwart fanden Landeshauptmann Josef Pühringer, Bürgermeister Herbert Fürst und der Engerwitzdorfer Künstler Richard Wall bei der Gedenkfeier beim Mahnmal in Treffling. Initiiert wurde das Gedenken von den Gemeinden Engerwitzdorf und Peilstein.
Fürst dankte allen, die durch ihr Engagement und ihre Arbeit die Errichtung des Mahnmals ermöglicht haben. Man müsse der Jugend sagen, was damals passiert ist, um so ähnlichen Entwicklungen vorzubeugen, meint er. Auch Bürgermeister a.D. Walter Pfleger, als Vertreter des verhinderten Peilsteiner Bürgermeisters, unterstrich die Bedeutung des Mahnmals auch als stetiger Trost für die Angehörigen der Opfer.
Beitrag der Jugend
In Briefen zu den einzelnen Themen der Ereignisse der letzten Kriegstage setzten sich die Jugendlichen der Jugendzentren JET und JES mit den Ereignissen in Treffling auseinander und bezogen sehr klar Stellung zu Menschenwürde und Menschlichkeit.
Flammende Ansprachen
"In Stein gemeißelt: Nie wieder!", trat Landeshauptmann Pühringer mit sehr energischen Worten der menschenverachtende Kriegsmaschinerie des Nationalsozialismus entgegen, die in den letzten Tagen mit ganzer Härte gegen die eigenen Leute vorging. Er strich die Bedeutung des Gedenkens an diese grauenhafte Zeit heraus, nicht nur in den großen Vernichtungslagern, sondern überall, wo Verbrechen geschahen. Unter den Oberösterreichern waren nicht nur Opfer, sondern auch Täter warnte er davor, die Schuld auf andere abzuwälzen.
Als Hauptreferent fasste Richard Wall die Ermordeten ins Auge: "Es waren ganz normale Bürger, Arbeiter, Kleingewerbetreibende, die sich für die Menschen und ihr Land einsetzten". Mit viel Einfühlungsvermögen setzte er sich mit ihrem Leben und ihren Motiven auseinander. Dass hier noch gemordet wurde, als in Wien bereits ein neues Österreich ausgerufen war, zeigt den Wahnsinn der Befehlshaber.
Dass wir heute in einem freien Österreich leben, dürfen wir nicht als selbstverständlich nehmen. Denn erst die Menschen im Land hätten das System möglich gemacht. "Vernaderei" habe eine lange Tradition, von der Gegenreformation über die Bauernkriege bis in die heutige Zeit ist sie die Basis für totalitäre und menschenverachtende Strukturen in Regierungen, Parteien und Organisationen.
Zum Schluss nahm er noch zu einem aktuellen Ereignis Stellung: Es sei ihm unverständlich, dass im Burgenland eine Partei, die Menschenhetze in ihrem Programm hat und in sechs Jahren Regierungsbeteiligung und vor allem in Kärnten Kompetenzfreiheit in Wirtschaftsbelangen bewiesen hat, dort nun für Sicherheit und Wirtschaft zuständig ist.
Mit einer Kranzniederlegung durch den Landeshauptmann und die beiden Bürgermeister endete die Gedenkfeier.
Zur Gedenkfeier gibt es eine Broschüre von Richard Wall unter www.engerwitzdorf.gv.at. Ein Beitrag über die Veranstaltung wird auch unter www.teambuntesfernsehen.at abrufbar sein.
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