Blasmusikverband
Die Musik ist es, was 1.677 Urfahraner verbindet
Die Blasmusik hat in unserer Heimat eine lange Tradition – doch ist man offen für Neues und Veränderung.
URFAHR-UMGEBUNG. Ob feierliche Umrahmung bei kirchlichen Festen, Stimmungsmache beim Dorffrühschoppen oder Musikvermittlung beim traditionellen Vereinskonzert – die Musikvereine in Urfahr-Umgebung sind wichtige Kulturträger unserer Heimat. "Bei beinahe allen Veranstaltungen in den jeweiligen Gemeinden gelten Musikvereine als fixer Bestandteil", weiß Martin Hinterberger, Bezirks-obmann des Blasmusikverbandes (OÖBV) Urfahr-Umgebung. Die Mitglieder würden einen wesentlichen Beitrag zur Gesellschaft leisten. "Denn bei Konzerten und eigenen Events treffen sich Menschen aller Altersgruppen und Schichten", erzählt der Lackener.
Große Vielfalt in Urfahr-Umgebung
Als Besonderheit der Blasmusik im Bezirk nennt Hinterberger die Vielfältigkeit: "Von der Stadtrandgemeinde bis zur tschechischen Grenze gibt es die unterschiedlichsten Anforderungen und Herausforderungen für unsere 27 Musikkapellen." Neben dem großen Orchester stellen die Vereine oftmals auch Ensembles, welche von böhmischer Blasmusik über Jazz bis hin zu Klassischem gemeinsam mit Streichern reichen. "Und genau diese musikalische Vielfalt zeugt von einer großen Offenheit für Neues, ohne dabei jedoch seine Traditionen aufzugeben", so der Bezirksobmann.
Verschiedene Bräuche und Traditionen
Hier meint er etwa Bräuche wie das Adventblasen in Alberndorf, das Turmblasen in Herzogsdorf, das Maiblasen in Ottensheim oder den Weckruf zu Fronleichnam, der früher in fast allen Gemeinden Tradition war. "Dieser galt als Einstimmung auf das Fest und sollte die Leute erinnern, rechtzeitig zur Kirche zu kommen. Leider ist dieser Brauch in vielen Orten schon abgekommen", weiß Edwin Wirthl, Obmann des Musikvereins Reichenthal und ehemaliger OÖBV-Bezirksobmann. Als Grund nennt er einerseits, dass die "Kirchengeneration" aussterbe. "Andererseits fahren viele am Fronleichnams-Wochenende auf Urlaub", so Wirthl.
Von 15 Männern zu 100 Musikerinnen und Musikern
Dass sich in der Blasmusik in den letzten Jahrzehnten viel getan hat, bestätigt Manfred Dumphart. Er war von 1963 bis 1995 Kapellmeister in Bad Leonfelden, einem der ältesten Musikvereine des Landes, und 15 Jahre Bezirkskapellmeister. "Als ich begonnen habe, bestand die Musikkapelle aus 15 Männern", erzählt Dumphart. Unter seiner Leitung kamen dann erstmals Frauen dazu. "Die jahrelange, konsequente Proben- und Jugendarbeit führte dazu, dass wir heute fast 100 aktive Musiker aus allen Altersklassen haben", so Dumphart. Mittlerweile gibt sein Sohn Martin seit 28 Jahren den Ton in Bad Leonfelden an und führt den Erfolgskurs weiter – so kann der Verein zahlreiche Preise und Auszeichnungen vorzeigen. Auch Enkerl Christian wird vermutlich in die Fußstapfen treten – er leitet derzeit das sehr erfolgreiche Jugendorchester Bad Leonfelden.
Mitgliederzahl hat sich vervierfacht
Insgesamt zählen die Musikvereine im Bezirk momentan 1.677 aktive Mitglieder. Vor zehn Jahren waren es gut halb so viele, im Jahr 1990 sogar nur ein Viertel davon. "Hier hat das Musikschulwerk einen wichtigen Beitrag geleistet. Es ist eine Sensation, wie sich die Kapellen weiterentwickelt haben", so der jetzige Bezirkskapellmeister Josef Hoffelner. Die Besetzung sei bei den meisten ausgewogen, der Klang auf hohem Niveau. "Das liegt unter anderem auch an der guten Ausbildung, welche die Kapellmeister heute absolvieren", so Hoffelner.
Konzertwertung
Am Samstag, 21. Oktober, findet ab 14 Uhr im Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen die Konzertwertung des OÖBV statt. Besucher sind herzlich willkommen. Programm auf urfahr.ooe-bv.at.
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