Drei Schweinbacher heiraten Dreimäderlhaus aus Marseille

Dreifaches Liebesglück: (v.l.) Simon und Darja, Lukas und Joy, Manuel und Janna. | Foto: privat
  • Dreifaches Liebesglück: (v.l.) Simon und Darja, Lukas und Joy, Manuel und Janna.
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ENGERWITZDORF (mawi). Doppelt hält besser, dreifach umso fester – nach dieser Volksweisheit haben die Brüder Simon (26), Manuel (24) und Lukas Reichör (22) aus Schweinbach die besten Aussichten für ihre Ehen: Denn die drei Brüder haben drei Schwestern aus der südfranzösischen Hafenstadt Marseille geheiratet – sozusagen einen Dreifach-Jackpot gelandet.
Die Mädchen – nunmehr Ehefrauen – entstammen einer deutschen Familie. Simon und seine Frau Darja (25) haben 2005 geheiratet und sind inzwischen stolze Eltern von vier entzückenden Mädchen. Manuel hat mit seiner Janna (21) 2009 den Bund der Ehe geschlossen. Das junge Pärchen erwartet im November das erste Baby. Als „Letzte im Bunde” tauschten vor zwei Wochen Lukas und Joy (18), die soeben die Matura gemacht hat, die Ringe.

Schuhplatteln begeisterte
Bei der dritten Hochzeitsfeier in Marseille mit zahlreichen Gästen ging es naturgemäß hoch her. Aus Engerwitzdorf waren mit den Eltern des Bräutigams (Michaela und Josef „Pep” Reichör) auch die Großeltern (Marianne und Klaus Winklehner) sowie Onkel Franz und Tante Rosina Reichör mit Sohn Felix (Herda) angereist. Die Oberösterreicher ernteten mit einer lustigen (mit Hilfe des Engerwitzdorfer Schuhplattlerclubs eingelernten) Schuhplattler-Einlage in Lederhose oder Dirndlkleid tosenden Applaus der Hochzeitsgäste und waren mit ihrer Mühlviertler Tracht in der Stadt oft Fotoobjekte der staunenden Franzosen.

Wie kam denn nun diese Dreifach-Hochzeit zustande? Des Schicksals Wege sind verschlungen: Die Reichörs wurden Mitglied der Freien Christengemeinde, einer europaweit verbreiteten Glaubensgemeinschaft. Sie ist demokratisch strukturiert, hat als staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft eine eigene Rechtspersönlichkeit und ist als Partner der Evangelischen Allianz mit dem theologischen Erbe der Reformation, vor allem der Bibel, verbunden.

Simon wird Pastor
Der älteste Reichör-Sohn Simon begeisterte sich ebenfalls für diese Glaubensform, brach sein HTL-Studium ab und absolvierte bei Hannover ein Bibelstudium. Dabei lernte Simon die dort studierende Darja kennen und lieben und folgte ihr später nach Marseille, wo sie mit ihren Eltern Björn und Britta Lütke sowie ihren beiden jüngeren Schwestern lebt. Björn Lütke, stammt aus Wuppertal und fungiert in Marseille als Pastor der dortigen Freien Christen-gemeinde. Simon Reichör hat eine lange Ausbildungszeit durchlaufen und wird im Herbst als Nachfolger seines Schwiegervaters als Pastor ordiniert.

Die Liebe ist eine Himmelsmacht
Bei Besuchen in Marseille fanden Simons Brüder an den beiden jüngeren Lütke-Töchtern Gefallen, und umgekehrt diese an den feschen Österreichern. Und so wuchs die gegenseitige Liebe, die mit zwei weiteren Hochzeiten ihre Erfüllung fand. Simons Gattin Darja erzählt, dass sie immer zu Gott gebetet habe, einen Mann mit zwei Brüdern zu bekommen, die ihre Schwestern heiraten würden. Das deutsch-französische „Dreimäderlhaus” ist nämlich seit jeher eng miteinander verbunden. Joy gesteht, dass sie schon mit zwölf Jahren in ihren Lukas verliebt war.

Manuel und Lukas wagten ebenfalls einen beruflichen Neubeginn: Manuel hatte in Linz an der HTL mit Auszeichnung in Maschinenbau maturiert, Lukas erfolgreich eine Maschinenbau-Lehre absolviert und einen guten Posten in einem Linzer Industriebetrieb. Mittlerweile sind beide in der Freien Christengemeinde integriert: Manuel als Jugendbetreuer, Lukas noch als Theologie-Student in Frankfurt. Bald werden alle in Marseille wirken.

Vater Pep Reichör, stets zu einem Spaß aufgelegt, wird von seinen Arbeitskollegen in der LAWOG öfters aufgezogen: „Du hast drei Söhne, die Theologen sind, du bist aber gar nicht so heilig...” Mutter Michaela arbeitet im Sparmarkt Bape in Schweinbach und meint: „Wir sind glücklich. Der Herr hat es so gewollt.”

Übrigens: Schweinbach scheint ein guter Boden für Mehrfach-Ehen zu sein: So haben zwei Söhne von Gastwirt i. R. Hans Plank zwei Kastner-Schwestern geheiratet.

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