110 kV-Leitung
Freileitungsgegner präsentierten eigene Studie und riefen zur Demo auf

- hochgeladen von Gernot Fohler
LINZ/MÜHLVIERTEL (fog). Im Kampf gegen 110-kv-Freileitungen und für eine Erdkabellösung zwischen Freistadt und Rohrbach, will die IG Landschaftsschutz Mühlviertel eine vom Land OÖ beauftragte Kostenvergleichsstudie nicht akzeptieren. Die Freileitungsgegner ließen eine eigene Erdkabel-Machbarkeitsstudie von zwei deutschen Experten erstellen. Außerdem: Der von Jurist Markus Haslinger analysierte Kostenvergleich, den das Land OÖ bei einer Unternehmensberatungsfirma beauftragte, weise "Defizite" und "Merkwürdigkeiten" auf: "Die Datengrundlage ist dünn und herogen." Darüber hinaus sei kein Blick über den Tellerrand von OÖ und NÖ hinaus, gemacht worden, so Haslinger.
Geringere Mehrkosten
Die Hauptaussage der beiden deutschen Techniker, der emeritierte Professor Heinrich Brakelmann und Markus Pröller, Geschäftsführer eines Ingenieursbüros: "In unserer Studie wurde nach wissenschaftlichen Grundsätzen fundiert dargestellt, dass eine Erdkabellösung im Mühlviertel technisch machbar ist und die Investitionskosten für ein Erdkabel im Vergleich zur geplannten Hochspannungs-Freileitung sogar geringfügig günstiger sind." Allerdings seien da noch nicht die Netzausbaukosten berücksichtigt, wie zum Beispiel der Umbau der bestehenden Umspannwerke. "Insgesamt ergeben sich (für das Erdkabel) nur geringe Mehrkosten im Ausmaß von zirka 18 Prozent", behaupten die Deutschen. Der Mehrkostenfaktor eines Erdkabels von 3,2, von dem das Land OÖ ausgeht, sei also "nachweislich nicht korrekt", sondern betrage nur 1,18.
Im Anschluss an die Pressekonferenz versammelten sich Freileitungsgegner auf dem Linzer Domplatz. Sie verlangen eine gleichwertige Prüfung beider Varianten und eine Einschränkung der Netzbetreiber durch die Politik.
FOTOS: Manfred Voith, SPÖ, BezirksRundschau
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