Hellmonsödt: Kindermumie wurde identifiziert

Andreas Nerlich und Josefine Mülleder vor Beginn der „Untersuchung“. | Foto: Johann Mülleder
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HELLMONSÖDT. Das Rätsel um das Alter der undatierten Kleinkindmumie aus der Starhemberg-Gruft in der Pfarrkirche Hellmonsödt konnte von einem Münchner Pathologen und Mumienexperten gelöst werden. Die Mumie ist mehr als 400 Jahre alt.

Wissenschaftliche Untersuchung

In einer Privatinitiative begann das pensionierte Ehepaar Johann und Josefine Mülleder aus Hellmonsödt 2015 mit der Planung, Organisation und Durchführung der Restaurierung der Starhemberg-Gruft in der Pfarrkirche Hellmonsödt. Bei einer Besichtigung der darunterliegenden Gruft und der zehn Särge von Familienmitgliedern des Adelsgeschlechts der Starhemberger – alle Särge sind mit Sargtafeln und teils ausführlichen Inschriften versehen, einzig auf dem Kindersarg fehlt jegliche Aufschrift – beschloss man, die mumifizierte Leiche des Kleinkindes wissenschaftlich untersuchen zu lassen, um die Identität und das Alter zu bestimmen. Die Familie Georg Fürst Starhemberg aus Eferding gab ihre Zustimmung dazu. 
Nach Erhalt einer Vollmacht des damaligen Pfarrers Pater Bernhard Pagitsch und mit Unterstützung von Sponsoren organisierte Johann Mülleder die Restaurierung der Gruft unter Einbindung des Denkmalamtes und mit Begleitung des Kunstreferates/Diözesan-konservators der Diözese Linz (Judith Wimmer).

Älter als vorerst vermutet

Als 2017 die Kleinkindmumie, das Kleidchen und der Sarg von der Restauratorin Elisabeth Macho-Biegler aus Hinterbrühl sorgsam gereinigt und vom Schimmel befreit worden waren, zog man für weitere Untersuchungen den Pathologen und Mumienexperten Andreas Nerlich aus München hinzu. Das Ergebnis stand im April 2018 fest und überraschte: Die Mumie, ein Knabe von etwa einem Jahr, ist nicht, wie bisher vermutet, 200 Jahre sondern über 400 Jahre alt. Die weitere Recherche durch Josefine Mülleder ergab, dass es sich um Gregor von Starhemberg, geboren 1566, verstorben 1567 handeln musste. Gregors Brüder Reichardt und Erasmus d. Ältere ruhen ebenfalls in der Gruft, und in der Gruftkapelle erinnert eine 2,8 Meter hohe und 1,4 Meter breite Grabplatte aus Marmor an seinen Vater Heinrich von Starhemberg.
Josefine Mülleder: „Dem kleinen Knaben wieder Name und Daten geben zu können und ihn an der Seite seiner Eltern und Geschwister zu wissen ist für mich eine besondere Freude. Es war ein abenteuerliches Rätsel um diese kleine Mumie, das wir anhand der Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung in monatelanger Kleinarbeit lösen konnten.“

Georg Fürst Starhemberg gibt in einer Stellungnahme die Freude der Familie über die Identifizierung der Kindermumie bekannt. Er bedankt sich nicht nur beim Experten aus München sondern auch „bei denen, die sich so engagiert um die Starhemberg-Gruft in der Pfarrkirche Hellmonsödt kümmern und nun mit der Aufklärung des „Rätsels“ belohnt worden sind“.

Führungen in der Gruft

Gruftbesichtigungen und Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Kontakt: Josefine und Johann Mülleder, Tel. 0664/7356 2193 oder Tel. 0644/7364 3566, Pfarrkanzlei Hellmonsödt Tel. 07215/2252

Andreas Nerlich und Josefine Mülleder vor Beginn der „Untersuchung“. | Foto: Johann Mülleder
Der Sarg mit dem Kind ruht wieder in der Gruft. | Foto: Johann Mülleder
Johann und Josefine Mülleder verpacken die Mumie für die „Reise“.
 | Foto: Johann Mülleder
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