Im Herbst nehmen Wildunfälle wieder enorm zu

- Bei Waldabschnitten ist Vorsicht geboten.
- Foto: hecke06/panthermedia
- hochgeladen von Veronika Mair
Bezirksjägermeister Josef Rathgeb appelliert besonders zur dunklen Jahreszeit zu Vorsicht im Straßenverkehr – Wild ist wieder vermehrt unterwegs.
URFAHR-UMGEBUNG. 74 Personen wurden letztes Jahr bei Wildunfällen auf Oberösterreichs Straßen verletzt, eine Person verunglückte sogar tödlich. Rund 15.000 Wildtiere kamen bei einer Kollision mit einem Fahrzeug ums Leben. "Gerade jetzt, wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt die Gefahr des Zusammentreffens mit Wildtieren auf Straßen stark an", erklärt Bezirksjägermeister Josef Rathgeb aus Oberneukirchen. Denn viele Felder sind abgeerntet, die den Tieren über den Sommer Schutz boten. "Nun suchen sie neuen Einstand", so Rathgeb. Außerdem hätten beispielsweise Rehe ihre Routen, die sie immer zur selben Zeit bestreiten. "Und die Hauptverkehrszeit fällt jetzt dann genau in die Dämmerung oder Dunkelheit, wo viele Tiere besonders aktiv und die Sichtverhältnisse meist schwierig einzuschätzen sind", weiß der Oberneukirchner.
Wildwarngeräte für mehr Sicherheit
An insgesamt 22 gefährlichen Streckenabschnitten im Bezirk Urfahr-Umgebung wurden bereits in den vergangenen Jahren rund 1.650 optische und akustische Wildwarngeräte installiert. "Diese erhöhen die Sicherheit absolut. In Waxenberg gibt es beispielsweise einen Abschnitt, auf dem es früher zu rund zehn Wildunfällen pro Jahr gekommen ist. Durch die Warngeräte konnten diese um etwa zwei Drittel reduziert werden", sagt der Bezirksjägermeister.
Unfall unbedingt melden
Passiert trotzdem eine Kollision mit einem Wildtier, steht die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer an erster Stelle: "Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen, gegebenenfalls Verletzte versorgen und die Polizei verständigen", weiß Rathgeb. Wer dies nicht tut, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar. Zudem bekommt man auch keinen Schadenersatz durch die etwaige Versicherung. "Außerdem kann man so manchem Tier einen qualvollen Tod ersparen", sagt der Bezirksjägermeister. Beispielsweise wenn ein Tier verletzt davon liefe. "In solchem Fall kontaktiert die Polizei den zuständigen Jäger, welcher sich mit einem Jagdhund auf die Suche macht und das Tier erlöst", sagt Rathgeb.


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