"Krachermüll" aus Vyssi Brod
Bis zum Silvestertag kontrolliert die Polizei in Leonfelden verstärkt die Grenze.
BAD LEONFELDEN. Die Polizei erwartet den Höhepunkt der Raketen- und Böller-Einkaufsfahrten zu den "Ramsch-Ständen" nach Vyssi Brod von 27. bis 30. Dezember. Im Jahr 2011 wurden in Bad Leonfelden noch 80 Personen mit illegalen Krachern ertappt. Aber die Leute sind vorsichtiger geworden: "Wir erwischen jedes Jahr weniger. Vielleicht fürchten sie sich mehr", sagt der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer. Denn in den vergangenen Jahren passierten einige schlimme Unfälle mit tschechischen Krachern. Geldstrafen für die illegalen Einfuhren bis zu 3600 Euro sind auch nicht ohne. Und: "Der Preisunterschied zwischen Raketen in unseren Supermärkten und tschechischen ist nicht mehr so groß", meint der Polizist. Die gewagten Schmuggelfahrten von früher sind seltener. Pilgerstorfer erinnert sich an ein verstecktes Feuerwerk in der Motorhaube. Das Schwarzpulver hätte explodieren können.
Umetikettieren üblich
Feuerwerkskörper ohne CE-Kennzeichnung und ohne deutschsprachige Gebrauchsanleitung werden von der Polizei beschlagnahmt. Die Wirtschaftskammer weist darauf hin, dass bei ausländischen Produkten auch das Produkthaftungsgesetz außer Kraft tritt, wenn es zu Unfällen kommt. Doch nach wie vor sind in Tschechien Feuerwerke der Kategorie 4 zu bekommen. Das bestätigt Thomas Henninger von der Firma Pyro M.A.T.S. Feuerwerke Linz, die heuer das Feuerwerk auf dem Linzer Hauptplatz ausrichtet: "Man hört immer wieder, dass in Tschechien auf Wunsch F2-Pickerln auf F4-Feuerwerke geklebt werden. Die darf aber nur ein geprüfter Pyrotechniker abfeuern." In Österreich ist bei den Kategorien 3 und 4 ein Pyrotechnikausweis vorzulegen.
Henninger: "Die Ware ist gefährlich, speziell die großen Kugelbomben. Ein fehlerhafter Verzögerungsmechanismus kann lebensgefährlich sein, wenn eine dieser Kugelbomben statt in 50 Meter Höhe plötzlich 2 Meter über dem Boden explodiert.“ Der Pyrotechniker warnt: "Wer Feuerwerksartikel verkauft, muss dem Kunden eine präzise Anleitung geben. Gerade, wenn nicht genug Platz ist, sind zum Beispiel Feuerwerksbatterien zu gefährlich."
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