Gemeinderat Engerwitzdorf
Kritik an bevorstehender Großbaustelle in Mittertreffling
Noch sind die "Leitner Gründe" in Mittertreffling Felder, aber demnächst entsteht hier ein 2,2 Hektar umfassendes Wohnprojekt. Engerwitzdorfer Grüne und Anrainer fordern eine Verkehrslösung.
ENGERWITZDORF. Laut Bürgermeister Herbert Fürst (ÖVP) werden in den kommenden zehn Jahren, in drei Etappen, 104 Wohneinheiten errichtet. Der Engerwitzdorfer Ortschef schätzt einen Zuwachs von rund 250 Personen.
Was die Anrainer kritisieren, ist die fehlende Verkehrsplanung bei dieser längjährigen Großbaustelle. "Das ist ein Wahnsinn. Durch den Ort führt nur eine Straße. Ich bin kein Protestler, aber wir wollen Lösungsvorschläge hören", sagt etwa Anrainer Andreas Wenter. Die Anrainer fürchten Lärm und Gefahren (z. B. für Kinder) durch den Baustellenverkehr in der Leitner- beziehungsweise Roseggerstraße.
Entlastungsstraße in Sicht?
Bei der Gemeinderatssitzung am 15. Dezember forderten daher die Grünen ein Verkehrskonzept bzw. den Abschluss des Bürgerbeteiligungsprozesses, bevor der Bebauungsplan durchgewunken werde. "Aber ÖVP und FPÖ drücken das Wohnprojekt durch und fahren über die Anrainer drüber", bemängelt Grünen-Vizebürgermeister Andreas Giritzer. Ortschef Fürst verstehe die Sorgen der Anrainer und verspricht: "Wir wollen eine Entlastungsstraße errichten lassen und sind im Gespräch mit Grundstückseigentümern." Auch ÖVP-Fraktionsobmann Christoph Meisinger argumentiert mit der Entlastungsstraße. Außerdem weist er darauf hin, dass das Grundstück auf Bauland gewidmet und das Bauprojekt eingeleitet sei. Die Gemeinde könne nicht mehr zurück. "Der Umwidmungsbeschluss war damals einstimmig. Auch die Grünen waren dafür, dass in Mittertreffling verdichtet gebaut wird", sagt Meisinger. Aber Engerwitzdorf hätte Auflagen festgelegt: Zum Beispiel, dass in mehreren Etappen gebaut werde, und dass "Junges Wohnen" und E-Car-Sharing eingeplant werde.
Verzögerung könnte Geld kosten
Sowohl ÖVP als auch FPÖ argumentieren, dass eine Verzögerung nicht mehr möglich sei und es sogar Schadensersatzforderungen des Bauwerbers nach sich ziehen könnte.
"Wer A sagt, muss auch B sagen", sagt etwa Fürst. FPÖ-Fraktionsobmann Johannes Neudorfer meint, dass der Bebauungsplan mit Verkehrsflächen nichts zu tun hätte. "Das Verkehrskonzept hätte bei der Flächenwidmung eingefordert werden müssen", so Neudorfer. Die Grünen weisen darauf hin, dass zum Zeitpunkt der Widmung vor zwei bis drei Jahren, die ÖVP die absolute Mehrheit im Gemeinderat hatte.
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