"Schlamm-Fotos" als Argument
Bürgerinitiative in Ottensheim setzt sich für Schutz an Uferlinie ein.
OTTENSHEIM (fog). Die Planungen für den Hochwasserschutz in Ottensheim oder generell im Eferdinger Becken müssten laut Zeitplan des Landes OÖ eigentlich schon abgeschlossen sein. Die SPÖ Ottensheim wird bei der Gemeinderatssitzung am nächsten Montag einen Dringlichkeitsantrag für einen Grundsatzbeschluss einbringen, der ein klares Ja für den Hochwasserschutz beinhaltet. Franz Bauer (SPÖ) meint, dass sich die Gemeinde um Chancen bringt, "wenn sie weiter zögert".
Bürgermeister Franz Füreder (ÖVP) sieht diese Dringlichkeit nicht gegeben: "Zuerst müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen, was Kosten und Erhaltung betrifft." Es sei auch nicht ausgereift, so Füreder, wo der Hochwasserschutz genau verlaufen werde. Diskutiert wird über die Planungen des Landes, die den Drei-Ferdl-Park und den alten Fußballplatz als Retentionsraum vorsehen. Die mindestens 80 Zentimeter hohe Mauer ist also derzeit nicht an der Uferlinie der Donau vorgesehen, sondern entlang der Siglallee beziehungsweise der Sportplatzstraße.
Bürger dagegen
Dagegen hat sich die Bürgerinitiative "Lebensraum Hochwasserschutz" gebildet, die aus 59 Personen besteht, vor allem Bewohnern der Donaulände. Federführend bei der Initiative sind Isabella Fröschl, Wolfgang Landl, Rainer Kreslehner, Ulrike Priesner und der Architekt Adalbert Böker. "Wir fordern einen mobilen Hochwasserschutz an der Uferlinie", sagt Böker. Auch die Gemeinde unterstützt die Initiative. Die Retention wäre gering, so der Architekt, der ausrechnet, dass die zirka 75.000 Kubikmeter große Überflutungszone beim 2013er-Hochwasser innerhalb von acht Sekunden voll gewesen wäre. Der Schutz an der Donaulinie sei kürzer, müsste daher also günstiger sein, so Böker. Das Hauptargument der Initiative: Die Verschlammung, die ein Hochwasser an dieser Stelle bringt, sei unzumutbar. Fotos, welche die 1,80 Meter hohen Schlammmassen zeigen, sollen helfen.
"Problem Bleicherbach"
Die SPÖ sieht den Bleicherbach im Osten der Gemeinde als große Hochwassergefahr. Er mündet beim Dürnbergwirt in die Donau. "Eine realistische Lösung ist seine Verlegung an die Nordseite der B127. Durch Zuschütten des alten Bachbetts und Errichtung eines kleinen Dammstückes ist es möglich", publizierte die SPÖ kürzlich in ihrer Zeitung.
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