"Schreiben muss sein"

Judith Moser-Hofstadler hat ihre Arbeit am Bauernhof zu Texten inspiriert.
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ALBERNDORF (dur). Zunächst verschlug es Judith Moser-Hofstadler nach der Matura nach Wien, wo sie Politikwissenschaft studierte. "Ich habe immer gerne geschrieben und wollte Journalistin werden. Ein Lehrer gab mir den Rat etwas zu studieren, was mich interessiert, weil schreiben kann man oder nicht, da hilft ein Publizistikstudium auch nichts, meinte er", erzählt sie.
Gegen Ende ihres Studiums hieß es, im Journalismus sei es schwierig unterzukommen. Moser-Hofstadler wagte dennoch den Schritt in die Branche und machte ein Praktikum beim Volksblatt. Die Chancen auf eine Fixanstellung waren gering, also bewarb sie sich bei der Kirchenzeitung, für die sie dann elf Jahre arbeitete.

Zurück in die Heimat
Von der Großstadt Wien kehrte Moser-Hofstadler bewusst wieder in ihren Heimatort zurück. "Zunächst war die Matura für mich ein Ticket raus aus der Provinz, aber mir wurde während des Studiums schnell klar, dass ich gerne eine Familie haben möchte und konnte mir das in der Großstadt nicht vorstellen. Das Mühlviertel habe ich mir bewusst ausgesucht, weil es mir am besten gefällt und ich das Dorfleben als Kind positiv empfunden habe", sagt die Alberndorferin. Der Liebe wegen verschlug es sie auf einen Bauernhof. "Ursprünglich war es nicht geplant, dass ich am Bauernhof mitarbeite, aber es hat mir dann doch Spaß gemacht. Bei der Umstellung auf Bio dachte ich mir, wenn ich Ansprüche stelle, muss ich meinem Mann auch helfen", erklärt Moser-Hofstadler.

Beruflich vielseitig
Als Moser-Hofstadler ihre Fix- anstellung bei der Kirchenzeitung kündigte, um mehr am Bauernhof mitarbeiten zu können, sagte sie: "Ich tausche Beruf und Berufung." Das Schreiben hat sie dennoch nicht aufgegeben. "Schreiben muss einfach sein. Eins ohne das andere passt nicht, das Schreiben und der Bauernhof sind jeweils Ausgleich für das andere", erklärt die selbstständige Journalistin. Sie hat "selber nicht erwartet, dass alles von selber geht. Ich musste schon Aufträge absagen". Größter Auftraggeber ist die IG Milch, der Verein österreichischer Grünland- und Rinderbauern. Für ihre Artikel beschäftigt sie sich mit Themen, die sie als Biobäuerin auch interessieren.
Damit jedoch nicht genug. Die zweifache Mutter absolvierte mit einer Freundin die Ausbildung zur Kräuterpädagogin und veranstaltet ab und zu Kräuterwanderungen. Zudem ist sie im Vorstand des "ÖBV Via Campesina Austria", der österreichischen Berg- und Kleinbäuerinnen Vereinigung aktiv. Mit elf Familien bearbeitet sie außerdem das Krautland, einen Gemeinschaftsacker in Alberndorf, auf dem Gemüse für den Eigenbedarf gezogen wird.

Stein des Anstoßes
Neben journalistischer Arbeit hat Moser-Hofstadler vor zwei Jahren das Sachbuch "Großeltern – ein Geschenk für Kinder" verfasst. In ihrem literarischen Erstling "aufklaubt und zaummtragn – Erkenntnisse über das Landleben" verbindet sie ihre Lebensbereiche auf kreative Weise. Anstoß zu ihrem ersten Mundartgedicht "A greas Mandal" war ein Stein, genauer gesagt ein gespraytes Strichmanderl auf einem Stein, der in einer Kehre am Heimweg der Journalistin lag. Im Lauf der Zeit wurden die Mundartgedichte und Prosatexte mehr. Harald Brachner lud sie in seine Sendung "Vis-à-vis" im Freien Radio Freistadt ein. Bei einer von ihm organisierten Lesung merkte die Autorin, dass ihre Texte gut ankamen. Die Idee zum aktuellen Buch enstand.
Ob es noch ein weiteres Buch geben wird, weiß Moser-Hofstadler selber nicht. "Wie so vieles im Leben lasse ich das auf mich zukommen", sagt die Autorin. Diese Lebenseinstellung spiegeln auch Texte ihres Buches wieder. Das 118 Seiten starke Buch ist im Buchhandel, wie etwa der Bücherinsel Gallneukirchen, direkt beim Resistenzverlag sowie bei der Autorin erhältlich.

Judith Moser-Hofstadler hat ihre Arbeit am Bauernhof zu Texten inspiriert.
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Foto: Cityfoto
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