Distance Learning
Schüler auf sich allein gestellt
Im Homeschooling müssen Jugendliche ihren Tag selbst koordinieren.
BAD LEONFELDEN. Das vergangene „Corona-Semester“ war für viele Schüler eine ordentliche Herausforderung. Unter anderem auch für mich als Schülerin. Zu Beginn der Pandemie befand sich Lena Hofer im zweiten Semester der 7. Klasse Oberstufe im BORG Bad Leonfelden. "Schon Tage vor dem finalen Lockdown musste ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass auch für mich bald Schichtbetrieb sein wird und ich nun die Phase des Distance-Learnings antreten muss. Am 13. März packten wir vorerst unsere Sachen bis nach den Osterferien", erzählt Hofer.
Mehr Themen im Online-Unterricht
"Nichts ahnend und voller Verzweiflung musste ich erstmals mit der absolut neuen Situation zurechtkommen. Ich musste mich damit anfreunden, dass ich vorübergehend nur noch vor dem PC sitzen werde und mir Inhalte, die ich in der Schule lernen würde, von nun an zuhause lernen muss, ohne jegliche Hilfe. Anfangs war es schwer mich darauf einzulassen", sagt die Schülerin. Viele online-Telefonate über „Teams“ und tägliches Hin und Herschicken von Aufgaben und zusätzliches Kommunizieren mit den Lehrern war von dort an tägliche Alltagsroutine. Nach den Osterferien war aber noch immer kein Ende in Sicht. Es ging weiter. "Langsam war ich an nichts anderes mehr gewöhnt und es war völlig normal für mich, Stunden vor dem Bildschirm zu verbringen", so Hofer. In Bezug auf die Lehrer und deren Aufgaben wurde es zwischenzeitlich schwierig alles zu koordinieren. "Man muss schon sagen, dass es sicherlich nicht einfach ist für Lehrer alles unter einen Hut zu bekommen, dennoch kann man es nicht mit der Lage eines Schülers vergleichen. In einigen Fächern hätten wir ohne den Lockdown nie so viele Themen machen können als in der Schule im 'Normal-Unterricht' und genau das war für mich auch sehr schockierend. Ist nicht eigentlich der Präsenzunterricht dafür da, um einiges in der Schule zu lernen?", fragt sich Hofer.
Auch Vorteile
"Mit Sicherheit habe ich mir diese Zeit nicht so vorgestellt wie sie letzten Endes abgelaufen ist", so die Schülerin. Nur vor dem Computer zu sitzen und Aufgaben zu erledigen mit zusätzlichem Zeitdruck. "Trotzdem hat mir diese außergewöhnliche Zeit eines gezeigt: Es muss nicht immer alles im Jetzt und Hier stattfinden, es kann auch Vieles anders ablaufen. Eben 'online'", sagt Hofer. Klar war es eine Umstellung, aber durch diesen anders verlaufenden Unterricht sah sie – und damit war sie bestimmt nicht allein – wie großartig es eigentlich sein kann, mehr Initiativen online auszuüben und auszuprobieren.
Von Lena Hofer, BORG Bad Leonfelden
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