Umstrittene Hauspläne
Pläne über die Unterbringung von Asylwerbern führen zu Diskussionen in Gramastetten.
GRAMASTETTEN (dur). Am Marktplatz schaffen die Kinderfreunde, die SPÖ-Ortsgruppe, der ARBÖ, der Pensionistenverband und die Naturfreunde in einem gemeinsam erworbenen Haus einen Begegnungsort für alle. Ein Nutzungskonzept für die oberen Stockwerke wird gerade erstellt, erklärt Alexander Starzer, Geschäftsführer des Regionsbüros Mühlviertel der Kinderfreunde.
Derzeit werden alle Ideen geprüft, so auch die Unterbringung von Asylwerbern. Gespräche über die Betreuung durch die Volkshilfe sind geplant. "Unser Konzept unterscheidet sich von einer reinen Unterbringung, wir würden gemeinsame Projekte durchführen", erklärt Andrea Pawlicek von der Kinderfreunde-Ortsgruppe.
Bedarf gäbe es, denn Österreich hat die Aufnahme von weiteren 1000 Asylwerbern aus Syrien zugesagt. "Das bedeutet auch für Oberösterreich, dass Wohnungen benötigt werden. Derzeit werden mögliche Quartiere geprüft, auch in Gramastetten", sagt Landesrätin Gertraud Jahn.
Kritik von Fazeni
"Es ist sehr befremdend, wenn man als Bürgermeister aus den Medien erfahren muss, dass die Kinderfreunde mitten im Ortszentrum ein Asylantenheim eröffnen möchten", äußert sich Bürgermeister Andreas Fazeni dazu. Er kritisiert die Eignung des Grundstückes: "Es gibt keinen einzigen Quadratmeter Garten bei dieser Liegenschaft. Um frische Luft zu schnappen, stehen die Asylwerber mitten am Gehsteig oder am Marktplatz. Mangels eines eigenen Außenbereiches werden ausschließlich öffentliche Plätze beansprucht. Das ist nicht zweckmäßig. Ein derartiges Projekt darf nicht einem unüberlegten Hüftschuss gleichen." Jahn kommentiert: "Dass es noch keine Gespräche mit dem Bürgermeister gegeben hat, ist darauf zurückzuführen, dass noch offene Punkte zu klären sind." Starzer informiert: "Ein Entschluss wird nur in Abstimmung mit allen Vereinen und der Gemeinde fallen." Dazu Fazeni: "Die Kinderfreunde haben mich bereits um ein Gespräch gebeten."
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