2. Corona-Lockdown
Urfahraner lassen sich nicht im Stich

- Lydia Schmidinger kauft für Eidenberger ein.
- Foto: Thomasberger
- hochgeladen von Gernot Fohler
Der zweite Corona-Lockdown hat uns fest im Griff. Nachbarschaftshilfen blühen wieder auf.
URFAHR-UMGEBUNG. Bereits während des ersten Corona-Lockdowns im März/April stellten alle Urfahraner Gemeinden Hilfsdienste für Ältere oder Kranke auf die Beine. Diese Dienste wurden jetzt wieder aktiviert. Ehrenamtliche und Gemeindemitarbeiter erledigen Einkäufe und wichtige Besorgungen. Die Rundschau hat sämtliche Hilfsangebote in den Urfahraner Gemeinden im Internet zusammengefasst (Nachbarschaftshilfen Urfahr-Umgebung).
Weniger Bedarf
Aber im Gegensatz zum Frühjahr werden diese Hilfsdienste während des zweiten Lockdowns nicht mehr so stark beansprucht. "Wir hatten im ersten Lockdown noch 80 Personen im Alter 65 plus zu versorgen. Im Herbst hat sich noch niemand gemeldet. Entweder sind die Hochrisiko-Personen jetzt selbst unterwegs oder sie haben Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die für sie einkaufen", sagt Alex Donner vom Verein ZAK in Zwettl. Donner & Co hatten auch fünf bis sechs Quarantänefälle dabei.
Ähnlich läuft es zum Beispiel in Altenberg. Dort ist die örtliche Landjugend im Einsatz. "Derzeit versorgen wir nur eine Frau in Quarantäne. Im Frühjahr kauften wir für zirka 15 bis 20 Personen in der Woche ein", erzählt Magdalena Riener (LJ Altenberg).
Wichtige Gespräche
Auch in Lichtenberg wird die Nachbarschaftshilfe der Gemeinde nicht mehr so stark in Anspruch genommen, wie noch im Frühjahr. Bürgermeisterin Daniela Durstberger (ÖVP) vermutet, dass die Älteren teils mehr selber einkaufen gehen. "Grundsätzlich helfen sich bei uns häufig die direkten Nachbarn gegenseitig", sagt Durstberger, die ein offenes Ohr für Leute hat, die in der bedrückenden Lockdown-Situation einfach nur reden wollen.
An ein berührendes Gespräch mit einer älteren Dame, die im Lockdown komplett isoliert und noch dazu Corona-positiv war, erinnert sich auch der Feldkirchner Vizebürgermeister David Allerstorfer (SPÖ). Er leistet für die Plattform "Zukunft Feldkirchen" Nachbarschaftshilfe. Auch während des zweiten Lockdowns bietet diese Plattform Unterstützung für Ältere oder alleinstehende Menschen. "Ich war selber zehn Tage in Quarantäne und weiß, wie abhängig man in dieser Zeit von Freunden und Bekannten ist. Die Nachbarschaftshilfe ist vor allem auch für jene gedacht, die sonst niemanden haben. Oft genügt ein Anruf oder ein freundliches Gespräch für ein positives Erlebnis dieser Menschen“, sagt Allerstorfer.
Zuwachs bei Besorgungen in Eidenberg
Zwei Tage in der Woche telefoniert Beverley Allen-Stingeder (SPÖ) in dieser schwierigen Zeit mit hilfsbedürftigen Leuten, und sie hat an den Wochenenden einige Sechser-Tragerl Mineralwasser zugestellt. Die "Tierhilfe Gusental" ist seit Oktober mit acht ehrenamtlichen Mitarbeitern als Tierrettung im Gusental und in Wels unterwegs. Das Team rund um Gregor Finster leistet während der Pandemie auch Nachbarschaftshilfe, wie zum Beispiel Gassigehen mit dem Hund. "Im zweiten Lockdown hat sich erst eine Person gemeldet", so Finster.
Der Einzige, der von eine Zunahme der Hilfsbedürftigen im zweiten Lockdown zu berichten weiß, ist Michael Thomasberger (SPÖ) aus Eidenberg: "Wir haben die Einkaufsfahrten des Bunten Busses auf einen Besorgungsdienst umgestellt."
Zur Sache
Unter meinbezirk.at/3995616 finden Sie sämtliche Nachbarschaftshilfen und Hilfsdienste in den 27 Urfahraner Gemeinden im Internet. Die Überblicksseite mit Telefonnummern und E-Mail-Adressen wird laufend aktualisiert. Bitte schicken Sie uns ein E-Mail auf urfahr.red@bezirksrundschau.com, falls neue Dienste dazugekommen sind oder sich etwas verändert hat.
Wer noch Helfer in der Nachbarschaft werden will, kann den Service meinbezirk.at/nachbarschaftschallenge der BezirksRundschau nützen und sich ein Formular ausdrucken.
Unter der Internetadresse meinbezirk.at/corona-oö finden Sie täglich aktuelle Berichte zur Corona-Krise in Oberösterreich. Die BezirksRundschau publiziert auch täglich die aktuellen Zahlen bei den Corona-Infektionen in Urfahr-Umgebung unter meinbezirk.at/4258002


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