Bauparzellen in Altenberg: 15 Familien gehen leer aus

- Foto: fotolia
- hochgeladen von Gernot Fohler
Harsche Kritik von Anschober wegen der Zersiedelung im Föhrenweg
ALTENBERG (fog).In der Gemeinderatssitzung am 28. März werden 14 Kaufverträge inklusive Baulandsicherungsvertrag im Föhrenweg beschlossen. Sieben Bauparzellen gehen in den freien Verkauf.
Obwohl das Umwidmungsverfahren vor wenigen Wochen abgeschlossen wurde, sind die 21 Bauparzellen im Föhrenweg nach wie vor ein heißes Thema. Vor Kurzem kritisierte Landesrat Rudolf Anschober (Die Grünen) im Fernsehen die Umwidmung aufgrund der Zersiedelung: „Offene Baulücken müssen Priorität haben, auch wegen der Kosten.“ Anschober intervenierte bei Landesrat Viktor Sigl (VP), der für die Raumordnung zuständig ist und bei Umweltanwalt Martin Donat. Zumindest Donat pflichtete Anschober bei – von Sigl erhielt er bis dato keine Antwort. Altenbergs Bürgermeister Kaineder gehe es vor allem darum, leistbares Bauland für junge Familien zu schaffen.
Das Ortszentrum von Altenberg ist zwei Kilometer vom Föhrenweg entfernt und muss für die 21 Parzellen um eine halbe Million Euro mit Straßen, Wasser und Kanal aufgeschlossen werden. Zudem liegt in der Gemeinde aufgeschlossenes Bauland brach – „sogar für die nächsten 20 bis 25 Jahre“, sagt der Altenberger Grünen-Chef Gerhard Dober. „Die Aufschließung und Folgekosten tragen zu zwei Drittel die Steuerzahler, also alle“, so Dober. Grundbesitzer werden derzeit dafür nicht zur Kasse gebeten.
Laut Bürgermeister Ferdinand Kaineder haben sich beim Föhrenweg 29 Personen auf einer Warteliste beim Gemeindeamt für eine Bauparzelle eingetragen. 15 Familien werden jetzt also keinen Baugrund für 111 Euro pro Quadratmeter erhalten. 250 Euro pro Quadratmeter liest man öfter bei den Immobilieninseraten in Altenberg.
Vizebürgermeister Nationalratsabgeordneter Michael Hammer und der Grüne Dober liefern sich einen Schlagabtausch. Der Vizebürgermeister: „Die Grünen versuchen mit allen Mitteln den Gemeinderatsbeschluss einer 21:4-Mehrheit auszuhebeln.“ Nur die Grünen stimmten gegen eine VP-SP-FP-Mehrheit. Darüber hinaus werde noch einmal eine Umwidmung dieser Art notwendig werden, damit alle jungen Altenberger zum Zug kommen. Hier haken die Grünen ein, dass im Baulandsicherungsvertrag keine Altersgrenze vorgeschrieben ist. Das müsse bei künftigen Umwidmungen berücksichtigt werden. Dober fordert ebenso, dass künftig nur mehr 20 Prozent der Umwidmungsfläche in den freien Verkauf gehen sollen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.