"Die herzlichsten Spiele in Rio"
Markus Swoboda ist im Kanu einer der großen Vorzeigesportler.
LINZ (rbe). Was Marcel Hirscher bei den Skifahrern ist, ist Markus Swoboda bei den paralympischen Kanu-Sportlern. Der gebürtige Altenberger sportelt für den Linzer Kajakverein Schnecke – der älteste in Österreich. "Bessere Trainingsbedingungen als in Linz wird es selten wo geben, denn mit der Nähe zur Regattastrecke in Ottensheim liegt alles kompakt zusammen", so "Mendy", wie Swoboda genannt wird.
Für den erfolgreichen Kajak-Sportler waren die letzten Wochen turbulent. Angefangen hat alles mit der Silbernen bei den Paralympics in Rio. "Eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Kritik hin oder her, Rio waren die herzlichsten Spiele aller Zeiten", so Swoboda, der mit sich selbst hadert: "Ich habe heuer das beste Training in meiner Karriere gehabt, dazu die professionellsten Bedingungen. Warum es am Ende nicht für Gold reichte, müssen wir analysieren."
Spiele 2020 auf Agenda
"Anfangs musste ich überlegen, aber für mich ist nun klar, dass ich alles geben werde, um 2020 wieder dabei zu sein, denn ich habe nach wie vor das Gefühl, dass mehr drinnen ist als in Rio", so Swoboda, der sich gerade auf die Karate-WM in Linz vorbereitet. "Für mich geht es um den Spaß", erklärt Swoboda, der in Graz Chemie studiert und davor am BORG Linz maturierte.
Fragwürdiger Stellenwert
"Die Paralympics sind eines der größten Sportfeste. Es ist fragwürdig, warum seitens ORF nur so wenig Sendezeit eingeräumt wird. Dahingegen bewirbt man die Bundesliga", übt Swoboda Kritik.
Der geerdete Sportler hat am Wasser seine zweite Heimat gefunden, ist viel an der Donau. "Schade, dass die Eisenbahnbrücke weg ist. Früher sind wir da hinuntergesprungen. Linz hat ein Wahrzeichen verloren", sinniert der Sportler, der einen Wunsch hat: "Schön wäre, würden mehr Behinderte zum Sport finden. Meine Erfolge tragen hoffentlich dazu bei."
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