"Als Chef steht man für alles gerade"
2014 gab es 21 Firmenübernahmen im Bezirk, 7 im ersten Quartal 2015. Kletzmair ist seit 2010 Chefin.
GALLNEUKIRCHEN (dur). Nadja Kletzmair übernahm die Bäckerei-Konditorei Café Capuccino von ihren Eltern Maria und Alois Haslinger. "Man wächst da so hinein. Ich wollte schauen, ob der Beruf für mich passt. Dann war für mich klar, dass ich den Betrieb übernehmen würde", erinnert sie sich. Den Beruf der Konditorin lernte sie bei Jindrak in Linz, war in mehreren Betrieben tätig, bevor sie ins Familienunternehmen einstieg. Als Chefin brauchte sie Meisterbrief und Gastgewerbekonzession.
Tragweite unfassbar
"Die Verantwortung, die man übernimmt, ist vorher schwer zu fassen. Die Ware muss stimmen, die Mitarbeiter brauchen einen sicheren Arbeitsplatz und sollen sich wohlfühlen. Als Chef steht man für alles gerade, dies ist bis heute die größte Herausforderung für mich, die Produktion kennt man ja. Mit den neun Mitarbeiterinnen ist es ein positives Miteinander. Mein Vater hilft noch mit. Das war meine Voraussetzung, solange die Kinder klein sind", meint Kletzmair.
Neben Betrieb und Familie ist Kletzmair Schriftführerin im Verein Gallneukirchner Kaufleute: "Es ist mir wichtig, dass man sich kennt, ein Netzwerk hat, in dem alle an einem Strang ziehen. Austausch ist besonders für Übernehmer wichtig. Ich habe mich auch bei der Wirtschaftskammer und unserem Steuerberater informiert. Lieber zu viel als zu wenig fragen."
Buchtipp
Infos für Übernehmer bietet auch der neu aufgelegte Ratgeber der Jungen Wirtschaft OÖ "Geglückte Unternehmensnachfolge" mit Best-Practice-Beispielen von Familienübergabe bis Management-Buy-out und 7 Übergaberegeln von Verena Hahn-Oberthaler und Gerhard Obermüller. WKOÖ, 124 Seiten, 19/29 Euro
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