Frühjahrsputz muss auch im Garten sein
Arnoldstein. (nic) Der eigene Garten –ein Traum, der sich mit einer Mietwohnung im Mehrfamilienhaus oft nicht vereinbaren lässt. Für 25 Hobbygärtner wurde dieser Traum vor fast 20 Jahren am Fuß des Dobratsch Realität. Dort entstand eine Kleingartenanlage mit wunderbaren Parzellen, die seither das ganze Jahr über liebevoll gepflegt werden. „Jetzt geht es erstmal mit der Reinigung der Grundstücke los,“ verrät Josefine Ebner, Gründerin und Vorsitzende des Schrebergartenvereins Waldsiedlung. „Frühjahrsputz muss auch rund um die Pflanzen sein.“
Die ersten zaghaften Frühjahrsboten sprießen bereits aus den Beeten und zwischen den Grashalmen hervor. Schneeglöckchen, gelbe Schlüsselblumen und blaue Iris oder violette Mini-Hyazinthen bringen Farbe in die Gartenanlage. Dazu kommen die rosa und gelb blühenden Sträucher, wie Forsythien und Azaleen oder die prächtig treibenden Magnolienbäume. Wohl dem, der im Herbst Tulpen- und Narzissenzwiebeln gesetzt hat, denn die lassen sich zur Zeit ebenfalls von der Sonne aus der Erde locken.
Cäcilie Deschonschen, die ebenfalls einen Garten in der Arnoldsteiner Anlage hat, verfügt über einen „grünen Daumen“. Sie traut sich mit Erfolg sogar an exotische Pflanzen, wie Kiwis oder Physalis heran und wartet gespannt, ob der im letzten Jahr gepflanzte Feigenbaum auch in diesem Jahr Früchte trägt und den kalten Winter überlebt hat. „Sie hat auch immer Glück mit ihren Tomatenpflanzen, obwohl der Anbau der Paradeiser nicht einfach ist,“ verrät ihre Schwester Josefine Ebner. Durch ein neues Tomatenhaus ist es beiden gelungen, dass die Früchte keine schwarzen Flecken mehr bekommen. Zuviel Sonne schadet den roten Früchten genau wie der Regen.
Grundsätzlich sind die Gärten der Kleingärtner zum Teil Nutzflächen, auf denen Obst und Gemüse angebaut wird, zum Teil geht es aber um eine üppige Blüten- und Farbenpracht.
„Alle pflegen ihre Anlagen intensiv und liebevoll,“ weiß die Vorsitzende. Im Sommer wird gern gegrillt und auch zusammen gefeiert. Viele Gärten bieten Platz für Kinderspielzeug oder enthalten kleine Schwimmbecken. „Die Kleinen, wie zum Beispiel meine Enkelkinder, sind immer gerne hier. Unser Motto hier lautet: Alt und Jung reichen sich die Hand!“ Wie eng der Zusammenhalt ist, beweist auch die Tatsache, dass bis zum 20. Geburtstag 2013 nur drei Besitzerwechsel durch Umzug vollzogen wurden. Alle anderen sind von Beginn an dabei.
Die 5400 Quadratmeter große Erholungsoase, die die Kleingärtner vom Kärntner Friedenswerk gepachtet haben, soll eine gelungene Mischung aus Kultur- und Naturgarten darstellen. „Wir schneiden unsere Rasenflächen nicht mit der Nagelschere und begehen darf man das Grün auch. Das muss auch so sein,“ versichern die Hobbygärtner unisono. Dieses Konzept ist auch ihr Tipp für andere Gartenbesitzer. „Man muss der Natur an manchen Stellen ihren eigenen Willen lassen.“
In den nächsten Wochen bleibt noch einiges zu tun. Betrieb ist in der Anlage an jedem Tag. Und jeden Tag wird es ein bisschen bunter. „Alle warten schon sehnsüchtig darauf, dass wir am Ende der Frostperiode die Wasseruhren wieder installieren,“ erzählt Josefine Ebner. „Das ist quasi der Startschuss!“ Und weil das Wasser in den Gärten so wichtig ist, ärgert sich hier auch niemand über den Regen, der die Ostertage etwas trübte, aber für die Natur umso wichtiger war.
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