Ein warmer Tunnel für die Reben
Der Winzer Gerald Neumaier hat seinen eigenen Frostschutz entwickelt.
LANDSKRON (ak). Die Weinbauern hatten es in den letzten Wochen wirklich nicht leicht. Der starke Frost setzte den noch jungen Knospen arg zu. Mit Räuchern wurde versucht, die ärgsten Schäden abzuwenden.
Unter der Burg Landskron hat Winzer Gerald Neumaier seine Weinreben. Er hat eine ganz eigene Technik erfunden, um seine Knospen vor dem Frost zu schützen. Mit Vlies in Schwarz oder Weiß hat er mit Freunden über zwölf Stunden lang seine noch jungen Triebe in einen Tunnel verpackt.
Versuch geglückt
Die Idee dazu hatte Landschaftsgärtner Daniel Wedam. „Die erste Schwierigkeit lag darin, ein geeignetes Vlies zu beschaffen. Die nächste Schwierigkeit war die Breite des Bauvlies-Ballens”, erzählt der Winzer. Hilfe erhielt er in diesem Fall von einem Tischler in Feldkirchen, der mit einer Bandsäge den zwei Meter breiten Ballen auf eine Breite von circa 33 Zentimeter kürzte. Mit Freunden wurde dann ein Tunnel um die zarten Triebe gelegt, der mit Heftklammern verschlossen und befestigt wurde. Der Frost und der Wind konnten so den jungen Trieben nichts anhaben. „Es müssen nicht alle Triebe am Weinstock überleben, drei bis vier reichen mir schon, um im Herbst einen hochwertigen Wein zu produzieren”, sagt Neumaier.
Positiver Effekt
Der Vlies-Tunnel schützt die Triebe aber nicht nur vor Frost, sondern speichert gleichzeitig auch die Wärme. Ob sich das weiße oder schwarze Vlies besser dafür eignet, will Neumaier in den nächsten Tagen herausfinden. Sobald die Gefahr von frostigen Nächten vorbei ist, wird das Vlies entfernt.
Reife verzögert
Bei seinem zweiten Weingarten am Maltschacher See hat der Winzer die Reife seiner Reben um zwei Wochen verzögert. Möglich ist dies, indem er die Frostrute, die normalerweise bereits im Herbst geschnitten wird, einfach stehen gelassen hat.
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