Bad Bleiberg
Freunde räumten in unseren Bergen auf
Eigeninitiative: Zwei Nachbarn aus Bad Bleiberg schnitten in Corona-Zeiten Wanderwege frei.
BAD BLEIBERG. "Es ist einfach toll, dass die Leute jetzt wieder ohne Behinderungen auf den Wegen wandern können." Der Bad Bleiberger Jürgen Kalt sorgte, zusammen mit seinem Freund Herbert Martl, einem Bergmann im Ruhestand, bei mehreren Touren auf Erzberg und Dobratsch dafür, dass auf den gekennzeichneten Wegen keine Hindernisse mehr den Weg versperren.
Nach vielen Jahren
Viele Jahre konnte die Natur dort ungehindert wuchern und Unwetter legte umgestürzte Bäume oder Äste in den Weg. Die beiden passionierten Wanderer erlebten das bei ihren Wanderungen selbst und beschlossen ganz privat, hier Abhilfe zu schaffen. "Wir haben einfach entschieden, beim nächsten Mal die Motorsäge und die Astschere in den Rucksack zu packen und ein bisschen aufzuräumen," erinnert sich der 57-jährige Kalt an den Anstoss vor einigen Wochen.
Tagestouren mit Gepäck
Gesagt, getan – und die Freunde zogen mit Werkzeug und Jause im Gepäck los. Sie hatten Tagestouren geplant. Aus den Touren, die ein Ortskundiger normalerweise in drei bis vier Stunden schafft, wurden jeweils ein Tagespensum mit acht Stunden und harter Arbeit. Der 71-jährige Martl war der Mann an der Motorsäge. Das nötige Öl und Benzin spendierten die beiden aus eigener Tasche. Eine Jause durfte im Gepäck natürlich auch nicht fehlen. Die schmeckte nach der Anstrengung in der freien Natur besonders gut.
Gute Ortskenntnisse
"Es hat einfach Spaß gemacht, etwas für die Allgemeinheit zu tun und in der Corona-Zeit hatten wir tatsächlich Zeit dafür," sind sich die beiden Freunde einig. Als gebürtige Bad Bleiberger kennen sie die beiden bergigen Seiten des Hochtals aus der berüchtigten "Westentasche". Hochkreuz, Hagelnock und Spitznock waren einige der Ziele bei den Motorsägen-Partien. Auch über die Villach Alpenstraße bis zur Rostratten fuhren Kalt und Martl, um von dort wieder ins Tal zu laufen.
Dem Bürgermeister von Bad Bleiberg, Christian Hecher, der die Aktionen auf Facebook wie viele andere verfolgte, war der uneigennützige Einsatz eine Kiste Bier und eine Flasche Barbara-Schnaps für beide Flurreiniger wert. Sie freuten sich riesig über die Anerkennung und einen Dankesbrief. "Eine schöne Anerkennung, die nicht selbstverständlich ist", lautete ihr Kommentar.
Fortsetzung geplant
Noch steht ein weiterer Weg auf den Dobratsch an. Der Termin ist noch nicht fixiert. Positiv fiel den beiden ehrenamtlichen Helfern auch auf, dass der Österreichische Alpenverein auf einigen Strecken die Markierungen der Wanderwege erneuerte.
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