Helden der Nacht
Besonders in den letzten Tagen und Wochen hat Frau Holle ihre Betten über Kärnten kräftig ausgeschüttelt. Die WOCHE fragte bei den Menschen nach, die mit Schaufeln und Schneepflug den Kampf gegen die Schneemassen aufnehmen.
Anstrengender Winterdienst
Eine Diensteinteilung für die Winterbereitschaft von November bis März gibt es für die neun Mitarbeiter des Bauhofes in Treffen. Wenn es extrem schneit, steht ihnen auch noch das Wasserwerk hilfreich zur Seite. "Wir haben in der Gemeinde ca. 25 Kilometer Gehwege, von St.Urban bis Afritz zu räumen. Außerdem müssen bei den Schulen die Stiegenaufgänge und Turnsaalzugänge per Handarbeit, also mit den Schaufeln freigemacht werden." erzählt Bauhof Chef Marco Wurmitzer. Der Streudienst fällt auch noch in ihren Aufgabenbereich und so werden pro Winter an die 500 Tonnen Split und 50 Paletten Salz auf die Straßen in der Gemeinde gebracht. So ein Einsatz beginnt dann spätestens um fünf Uhr früh und kann dann zwischen 14 und 16 Stunden dauern.
Von den Autofahrern wünscht er sich, dass sie sich besser auf die winterlichen Verhältnisse einstellen und wenigstens diese ein bis zweimal pro Jahr die Ketten montieren. Das würde einiges erleichtern, denn bei starken Schneefällen kommen auch die fleißigsten Mitarbeiter mit dem Räumen und Streuen nicht nach.
Einsatz rund um die Uhr
Auch für den Traditionsunternehmer Erwin Schönett und seinen Mitarbeiter Markus Wallasch beginnt der Einsatz mit dem Schneepflug oft schon um Mitternacht. "Bei angesagten Schneefällen stehe ich oft stündlich auf, denn auf den Wetterbericht alleine verlasse ich mich nicht. Ab einer Schneehöhe von 5 - 8 cm beginnen wir dann mit der Räumung, da ist es egal wie viel Uhr es gerade ist." Sein Gebiet umfasst Afritz, Villach, die Gerlitzenstraße von Bodensdorf und das Areal der Kanzelbahn in Annenheim. "Wir versuchen unser Menschenmögliches um die Sicherheit für die Autofahrer zu gewährleisten. Es wäre schön, wenn sie uns mehr Verständnis entgegenbringen würden, denn wir können einfach nicht überall gleichzeitig sein, wenn es schneit."
Außerdem ist das Manövrieren eines Schneepfluges nicht unbedingt ungefährlich. "Man muss die ganze Zeit konzentriert sein, denn ein kleiner Fehler kann oft fatale Folgen haben."
Kälte leiden muss in den modern ausgestatteten Fahrzeugen heutzutage niemand mehr. Eher das Gegenteil ist der Fall. "Man muss aufpassen, dass es nicht zu warm wird, denn dann kommt die Müdigkeit."
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