StVO-Novelle voraus
"Im Vergleich zu Wien ist Villach kein Raserbezirk"

- Extreme Raserei gibt es in unserem Bezirk eher selten.
- Foto: Mikscha
- hochgeladen von Peter Kleinrath
Mit der neuen StVO-Novelle sind Raser ihre Fahrzeuge bald schneller los, als ihnen lieb ist. Der Bezirk Villach scheint allerdings alles andere als ein "Raserbezirk" zu sein.
VILLACH, VILLACH LAND. Im Juli 2023 hat das Parlament beschlossen, dass bei extremen Geschwindigkeitsüberschreitungen den Lenkenden das Tatfahrzeug dauerhaft weggenommen werden kann. Wenn die zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 60 km/h beziehungsweise außerhalb des Ortsgebiets um mehr als 70 km/h überschritten wurde, beschlagnahmt die Polizei das Fahrzeug ab 1. März – auch wenn der Lenker nicht Besitzer des Gefährts ist.
"Weniger ein Thema"
Im Bezirk Villach sind die StVO-Novelle und der dazugehörige Erlass allerdings weniger ein Thema. "Den Otto Normalverbraucher wird das nicht treffen. Auf einer Autobahn müsste man schon mit 200 km/h rasen, um das Fahrzeug zu verlieren", merkt Bezirkshauptmann Bernd Riepan an. Hinzukommt, dass Villach kein Raserbezirk ist. "Bei Einheimischen kommen grobe Überschreitungen eher selten vor. Beim 100er in Velden auf der A2 nehmen wir alle 14 Tage einen Führerschein wegen Raserei ab – hauptsächlich Lenkern aus dem Ausland", so Riepan, der auch betont, dass die GTI-Szene wenig mit Raserei am Hut hat: "Da sind eher Gummi-Gummi und Auspuff-Krawall das Problem!" Selbstverständlich wird die Gesetzesänderung auch den einen oder anderen Lenker in Kärnten treffen. Viel mehr Raserei gibt es allerdings in und um Wien.

- Bernd Riepan, Bezirkshauptmann vom Bezirk Villach Land
- Foto: Privat
- hochgeladen von Peter Kleinrath
"Noch viel zu klären"
Gerade wird geklärt, wie bei einer Fahrzeugbeschlagnahmung im Detail vorzugehen ist. Riepan: "Wie werden die Eigentumsverhältnisse schnell geklärt, wo beschlagnahmte Kfz gelagert, wie wird ein Fahrverbot eines Gast-lenkers im Zulassungsschein vermerkt? Da sind noch einige Detailfragen bis Monatsende zu beantworten." Bis dahin kümmern sich die Behörden weiterhin um Alkohol- und Drogenlenker. Von denen gibt es am Verkehrsknoten Villach viel mehr als Raser.


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