Kanner Autismus
"Wir sind oft die letzte Anlaufstelle"

Kerstin und ihre vierbeinigen Mitarbeitern.  | Foto: Foto: KK
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  • Kerstin und ihre vierbeinigen Mitarbeitern.
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Kerstin Perdacher arbeitet in der Diakonie de la Tour in Treffen mit Autisten. Die Ausprägungen ihrer Klienten sind oft sehr schwer. Auf ihrem eigenen Hof bietet sie Reitpädagogik an.

TREFFEN. Perdacher arbeitet mit Personen nach dem Schulalter – ganz konkret mit Kanner Autisten, eine Form, welche zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen zählt. "Die Ausprägungen sind sehr schwer und wir sind oft die letzte Anlaufstelle. Die Klienten sind zum größten Teil non verbal mit Autoaggression. Dazu kommen mehrfache Behinderungen", sagt Perdacher. Vier Tage die Woche arbeitet sie in der Tagesstruktur und begleitet ihre Klienten im Alltag: "Wir haben einen genauen Plan nach 'TEACCH' – das ist ein kommunikationsorientierter Ansatz zur Förderung autistischer und kommunikationsbehinderter Menschen."

Tiertherapie

Die restlichen Tage bietet Perdacher den Klienten Zeit mit ihren Tieren. "Ich habe mich auf Pferde spezialisiert und darum auch die Reitpädagogik-Therapie-Ausbildung gemacht. Manchmal nehme ich unter der Arbeitszeit Klienten mit zu mir am Hof, sofern es die Verfassung der Klienten zulässt. Ansonsten biete ich zuhause geführte Ausritte, und diverse Reitpädagogik an", so Perdacher. Diese Therapie wird an die Person angepasst. "Bis jetzt hatte ich da immer den richtigen Riecher. Bei mir werden alle Tiere am Hof mit einbezogen - je nachdem welches Ziel verfolgt wird. Oft geht es aber auch nur darum, zu entspannen oder Spaß zu haben. Das schöne bei mir am Hof ist: Ich kann Reize zufügen oder wegschalten." Denn: Bei ihren Klienten gehe es viel um Reize. Wichtig sei hier, das Pferd zu putzen, es lieb zu haben, es zu streicheln, riechen oder auch den Stall auszumisten.

Durch Burnout zum Traumjob

Auch wenn ihr Arbeitsalltag manchmal fordernd ist, die Entscheidung dazu fällte Perdacher schon früh: "Bereits mit 15 Jahren wollte ich einen sozialen Beruf erlernen." Diesen beruflichen Wunsch verfolgte sie aber nicht sofort. Erst nach einem Burnout ergriff sie die Möglichkeit, und machte die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer. "Das war die beste Entscheidung. Jetzt weiss ich was es heißt, gerne arbeiten zu gehen. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, aber ich habe ein tolles Team und man lernt auch viel über sich selbst."

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