Im Interview: Anna Gasser
Anna Gasser: „Nie aufhören müssen, das Leben zu genießen“
Snowboarderin Anna Gasser wurde zur Sportlerin des Jahres gekürt, sprang zum Saisonauftakt auf Platz zwei, wünscht sich eine große Hochzeit und möchte niemals aufhören müssen, das Leben zu genießen.
Millstatt: Frau Doppelolympiasiegerin, Weltmeisterin, vierfache X-Gamesiegerin, dreifache Weltcupgesamtsiegerin und seit vergangenem Mittwoch dreifache österreichische Sportlerin des Jahres. Welche Emotionen hat diese Ehrung bei ihnen ausgelöst.
Anna Gasser: Es war wie ein Traum. Ich hätte mir dies zum Anfang meiner Karriere niemals zu denken gewagt, dreimal zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt zu werden. Nun ist es Realität. Unfassbar, aber auch unglaublich schön. Für mich eine ehrenvolle Auszeichnung. Auf die wir danach im familiären Kreis mit meiner Mama, meinem Papa und Clemens auch angestoßen haben. Ich mich auf die vergangene Saison zurückerinnerte. An das was ich geschafft habe. Da sind die Emotionen noch einmal so richtig hochgekommen.
Frau Gasser, so haben ein besonderes, bezauberndes Kleid getragen. Aber warum haben sie sich diesmal ein Kleid ausborgen müssen?
Mmh. Ist aber ganz einfach erklärt. Nach dem Trainingslager in Neuseeland war die Zeit bis zur Gala sehr knapp und trotzdem wollte ich diesmal etwas auffälliges tragen. Daher hat meine modebewusste Innsbrucker Freundin Margot mit einem ihrer voluminösen Kleider ausgeholfen. Danke Margot.
Am 22. Oktober war ihr Big Air Weltcupauftakt. Zufrieden damit?
Ja, denn Platz zwei ist schon fast perfekt. Meine ersten beiden Sprünge haben super geklappt.
Ihr Sport fordert immer schwierigere Sprünge, um Spitze zu sein. Ein zu hohes Risiko?
(hält inne) In den vergangenen Rennsaisonen habe ich zum Glück immer mehr an Erfahrung gewonnen und mich verbessert. Diese Faktoren spielen bei meiner Sprungentwicklung stark hinein. Damit versuche ich mein persönlich einzugehendes Risiko, auch besser abzuschätzen.
Also Fun und Risiko bis zu den Olympischen Spielen 2026 in Cortina d´Ampezzo?
Vielleicht, aber ich möchte nicht so weit in die Zukunft planen. Wobei es nach Korea, Russland und China, sehr reizvoll wäre, vor den Augen meiner Familie Olympia genießen zu dürfen.
Thema Familie. Haben sie und ihr Lebenspartner Clemens Millauer Heiratspläne?
(schmunzelt). Vielleicht nach Olympia 2026. Clemens möchte sich dafür qualifizieren und dann starten. Sollten wir uns aber danach entschließen, wird es eine richtig große Hochzeitsfeier.
Zum Abschluss bitte ich sie, uns zu verraten, was sie noch nie gefragt wurden?
Eigentlich wurde bereits Alles zu meiner Person einmal gefragt. Vielleicht sollte ich ihnen sagen, was immer gefragt wurde und nicht mehr notwendig ist.
Und dies wäre?
(schmunzelt) Warum ich keinen Käse esse.
Was möchten sie niemals aufhören müssen?
Das Leben zu genießen.
Also viel Freizeit und kein Wettkampf. Wann springen sie in diesen Lebensabschnitt ab?
Bin schon abgesprungen. Ich fahre bereits schon sehr oft zum Spaß Snowboard. Ohne einen Gedanken an Wettkämpfe. Es gibt auch schon wieder vermehrt Abende im Freundeskreis und natürlich viele, viele herrliche Tage mit Clemens.
Interview: Peter Tiefling
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