Truppe den Tränen nahe
Österreichs Riesentorlauf-Damen werden zu Ski-Exoten
Die alpinen ÖSV-Technikerinnen stellen schon seit Saisonbeginn eine einzige Baustelle dar, doch sie schlittern immer weiter in die Misere. Heute droht ein historisches Debakel. Die Altfinkensteinerin Kathi Truppe wirkte im Interview wie ein Häufchen Elend - ein Sinnbild der gegenwärtigen Situation.
KRANJSKA GORA/KÄRNTEN. Keine österreichische Läuferin mehr in der ersten Startgruppe der besten sieben Athletinnen, mit der Kärntnerin Kathi Truppe nur noch eine einzige in der zweiten Startgruppe - und auch das dürfte sich nach dem heutigen Rennen wohl erledigt haben.
Katastrophale Fahrt von Truppe
Dabei hatte Truppe bei der Auslosung großes Glück: Sie erwischte die bestmögliche Nummer, ging demnach als Achte an den Start, kam jedoch mit 3,49 Sekunden Rückstand auf die Führende Mikaela Shiffrin ins Ziel. Um sich die Dimension zu vergegenwärtigen: Die bis zu diesem Zeitpunkt Letztplatzierte hatte nur zwei Sekunden Rückstand.
Truppe den Tränen nahe
Im ORF-Interview zeigte sich die gesamte Misere, Truppe wirkte verzweifelt und den Tränen nahe: "Ich bin im Moment ratlos und verzweifelt, es fehlt das Sebstbewusstsein. Es ist der Wurm drinnen und der sitzt tief. Ich weiß nicht, welches Wurmmittel ich da nehmen soll." Angesprochen auf eine etwaig negative Stimmung im Team ließ die Altfinkensteinerin tief blicken: "Ich kann nur sagen: Im Moment probieren wir ja wirklich, dass wir uns positiv motivieren und zusammenhalten, aber es funktioniert im Moment gerade einfach nicht. Das muss man jetzt eh einmal so hinnehmen, weitertrainieren und schauen, dass wir irgendwo eine Lösung finden."
Liensberger auch nicht mehr dabei
Truppe, die erneut nicht den 2. Durchgang erreicht (nach XX Läuferinnen liegt sie noch immer am letzten Platz), ist jedoch nur ein Sinnbild des gesamten österreichischen Damen-Teams im Technik-Bereich. Die Vorarlbergerin Katharina Liensberger, die bei der vergangenen Weltmeisterschaft 2021 noch Bronze im Riesentorlauf holen konnte, riss einen Rückstand von 2,52 Sekunden auf und meinte im Interview kalmierend: "Jetzt heißt´s auf den 2. Durchgang fokusieren, ich habe Spaß am Skifahren." Den Spaß muss sie jedoch privat ausleben, die Qualifikation verpasste sie deutlich.
Das Debakel von Kranjska Gora
Und wie sieht es mit den restlichen Österreicherinnen aus? Nach 47 Läuferinnen war nur eine Läuferin ausgeschieden und zwar die Tirolerin Ricarda Haaser. Die bis hierher Langsamste am 46. Rang ist Katharina Huber (+ 4,44 Sekunden Rückstand), 45. Ramona Siebenhofer (+ 3,81), 44. Elisabeth Kappaurer (+ 3,75), 43. dann eben Kathi Truppe (+ 3,49). Immerhin: Mit Franziska Gritsch (+ 2,09), Julia Scheib (+ 2,10) und Stephanie Brunner (+ 2,11) schafften es drei Österreicherinnen auf den Plätzen 22, 23 bzw. 25 den Sprung in den 2. Durchgang. Liensbergerger lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang 37, Elisa Mörzinger am 31. Platz (+ 2,36).
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