In Bad Bleiberg
150 Jahre Gasthauskultur

Zweimal Jakob Wirnsperger: Das Gasthaus wird nun in fünfter Generation geführt. „Ohne unsere Frauen wäre das nie möglich gewesen“, sind sich beide einig.
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Lokalaugenschein bei Jakob Wirnsperger in Bad Bleiberg. Das Lokal wird inzwischen in fünfter Generation geführt und muss sich ständig den Veränderungen der Zeit stellen.

BAD BLEIBERG. „Für meine Großeltern und Eltern begann der Tag früh. Schon ab kurz nach fünf Uhr morgens kamen die Bergleute vorbei, um noch vor der Schicht einzelne Zigaretten zu kaufen. Diese wurden dann in Zeitungspapier eingewickelt“, sagt Wirnsperger senior. Nach der harten Arbeit kehrten die Bergleute dann gerne wieder ein – um zu ratschen, zu singen oder ein „Budele“ (oder „Fraggele“) Schnaps zu genießen. Wurde dieses am Abend nicht fertig getrunken, so bekamen die Leute ihren Rest am nächsten Tag. „Das ist heute unvorstellbar“, lacht Wirnsperger und erzählt weiter: „Generell war damals viel mehr Zeit für alles. Zu besonderen Anlässen wurde ein Holzbierfass angeschlagen und im hauseigenen Bergbaustollen kühl gehalten. Für jedes Bier ging man also in den Keller. Oder wenn ein Gast Hunger hatte, dann ging man in das angrenzende Geschäft und richtete da ein „Heustadlbrot“ mit Wurst. Bis in die 1970er Jahre war das noch so üblich.“

Bergmann-Kultur

1953 stockte Wirnspergers Vater das Haus auf, die Kühe mussten für Gasträume in einen neuen Stall weichen – aus dem Stadl wurde ein Veranstaltungssaal. 1978 übernahm Jakob Wirnsperger das Gasthaus offiziell, 1981 konnten er und seine Frau Helga einen neuen Betriebsanbau eröffnen, der bergmännisch eingerichtet wurde. Dadurch entstand auch der Name „Bergwerk – das Museum im Gasthaus.“ Noch heute ist hier viel zu sehen. Vor der Theke sieht man durch eine begehbare Glasplatte in den hauseigenen Bergwerkstollen, ein Grubenhunt dient als Stehbar und die Tische sind eine Holz-Eisen-Ausführung. Dazu kommen Bergwerkzeuge, Kleidung, Mineralien und Utensilien, welche vom Alltag des Bergmanns zeugen. Mit dem Tanzbereich im ersten Stock des Gasthauses verbindet Wirnsperger besonders schöne Zeiten: „Zweimal in der Woche haben wir Live-Musik gemacht, auch für die Touristen. Das war immer eine Gaude.“ Seit 2015 führt Wirnspergers Sohn, ebenfalls ein Jakob Wirnsperger, das Lokal. Enkel Jakob VII steht schon in den Startlöchern. Wie sie Zukunft des Gasthauses aussieht, das wird sich zeigen. Einen starken Einbruch gab es auch mit der Schließung der BBU. Wirnsperger: „Das wurde unter anderem durch bestellte Essen und Feierlichkeiten wieder reingeholt.“ Ehemalige Bergarbeiter kommen immer noch, aber auch andere Gäste sind inzwischen dabei. Was hilft: Der wachsende Tourismus, auch dank dem Stollenwanderweg.

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