Chaos an der Gail Schütt
Illegale Camper, Feuerstellen und gefällte Bäume setzen Natur und einem Waldeigentümer zu.
Die WOCHE-Titelgeschichte vom 25. April über das vermüllte Gailufer hat Wellen geschlagen. Während sich die Naturliebhaber mit weißer Weste von denen, die die Umwelt verschmutzen, distanzieren, lassen sich Radler nicht beirren und ein Anrainer kämpft gegen die Windmühlen von Legislative und Exekutive. Die WOCHE Gailtal beim Lokalaugenschein im Wald an der Gail.
Ärger und Unverständnis
Er hat einen kleinen Wald geerbt, einen Hektar groß und schön gelegen, am Gailufer in der Schütt. Viel Freude hat der Eigentümer aber nicht. Seit etwa zwei Jahren kämpft er gegen überhandnehmende Müllablagerung, das illegale Fällen seiner Bäume um Grillstellen zu befeuern. Dabei werden natürlich die noch jüngeren, weil nicht so dicken, Stämme abgehackt, nicht am Stumpf, sondern in bequemer Höhe. Schadensersatz gibt es für den Waldeigentümer (Name der Redaktion bekannt) keinen. Aufforsten hat so auch keinen Sinn mehr. Die Kosten dafür stehen in keiner Relation.
Schüsse und Drohungen
Der Waldboden wird von Moutainbikern malträtiert. Ein Verbot des Waldeigentümers wird ignoriert oder aggressiv zurückgewiesen. Auch Autos nutzen die Waldwege um direkt ans Ufer zu gelangen. Eine Hinweistafel am Waldrand, Richtung Straße, weist sogar ein Einschussloch auf! Der Waldeigentümer, der für Unfälle in seinem Waldstück haftet und Angst vor einem Waldbrand hat, hat bereits an viele Türen um Hilfe geklopft.
Keine Hilfe in Sicht
Das Gemeindeamt Arnoldstein bedauert in einem E-Mail nicht zuständig zu sein und empfiehlt "sich vertrauensvoll an die Polizei zu wenden". An das Amt der Kärntner Landesregierung, die Schutzwasserwirtschaft solle er sich wenden, in der Hoffnung, dass so ein Verbot erwirkt werden könne und sich das Problem "von alleine löse". Das Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft schickt als Antwort gar nur ein PDF bezüglich forstlicher Rechtspolitik und Legistik. Darin wird dem Waldeigentümer geraten, die Verursacher selbst auf die Waldbrandgefahr zu verweisen. Zuständig sei man nicht, die Problematik betreffe die BH Villach-Land.
Ohne Ergebnis
Die Landwirtschaftskammer Kärnten sendete via E-Mail Rechtsbelehrungen bestätigt aber, dass entsprechende Flächen nicht befahren werden dürfen und es nicht gestattet ist Holz im Wald zu ernten und im Wald ein Feuer zu machen. Während nach einem Zuständigen gesucht wird, bleiben die vielen Probleme an der Gail weiter ungelöst.
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