Jubiläum Manfred Obernosterer
"Ich war der Klassenclown"
„I bin’s, da Noste“: Heuer ist es 20 Jahre her, seit sich Manfred Obernosterer beim Villacher Fasching zum ersten Mal mit diesem mittlerweile schon berühmten Satz vorstellte.
VILLACH. Dem Publikum vorstellen, das muss er sich heute freilich nicht mehr, aber es gehört einfach zur Figur dazu. Wie viel Manfred Obernosterer steckt denn im „Noste“? „Er ist für mich ein Freidenker. Er baut sich seine Welt und die existiert dann auch real. Was ich selbst auch immer versuche – Neues am Leben zu entdecken“, sagt der gebürtige Gailtaler im Interview. Die Leidenschaft für die Bühne wurde bei ihm schon früh geweckt. „Wenn ich in der Hauptschule meine Faxen gemacht habe, sind die Kinder bei mir in der Klasse geblieben. Man kann schon sagen, dass ich der Klassenclown war“, sagt Obernosterer. Der Humor ist ein wichtiger Bestandteil in seinem Leben: „Aber ich erzähle ungern Witze. Was mir eher liegt sind Situationen, die erst gar nicht lustig sind. Aber wenn man sie später erzählt und in verklärter Weise komisch darstellt, gestaltet es sich oft sehr witzig.“ Es sei eine Begabung, komisch zu sein. „Ich finde es schön, wenn man Menschen zum Lachen bringen kann. Aber ich lege großen Wert darauf, niemanden zu verletzen.“ Was Manfred Obernosterer aktuell sehr stört, ist der „WhatsApp-Spam“ der verschickt wird. „Damit meine ich konkret Witze oder „lustige“ Videos. Da steckt keine einzige eigene Idee dahinter. Ich fordere meine Freunde auch immer wieder auf, mir etwas Schönes zu schicken, wo man selbst kreativ war. Nicht etwas, was die Welt schon hundertmal gesehen hat.“
Nie ohne „Boxhandsch“
Seit Anfang an ist der Boxhandschuh der treue Bühnenbegleiter vom „Noste“. „Ich hatte vor 20 Jahren mit Sonja Juchart einen Auftritt in einem Fitnessstudio, da hing zufällig dieser Handschuh herum, den ich mitgenommen habe. Dann ist das Kärntner Jackerl dazugekommen und binnen Minuten ist der „Noste“ entstanden.“ Auch wenn es immer noch der gleiche Boxhandschuh ist, einen Ehrenplatz hat er im Zuhause von Manfred Obernosterer trotzdem nicht. „Der Handschuh liegt irgendwo im Haus herum. Meine Partnerin, die Andrea, findet ihn zum Glück immer wieder.“
Fasching 2022
Was ist für den heurigen Fasching geplant? „Ein Wechselbad der Situationen! Wir hoffen, dass wir das Programm mit zumindest weniger Publikum durchziehen können. Alle haben sich so angestrengt, auch ich fange jetzt schon langsam an, meinen Text zu schreiben“, sagt Obernosterer mit einem Lachen. Auch beim „Probenchor“ gibt es einige gute Konzepte: „Die Leute können sich auf eine gute Performance von den „Jungs“ 2022 freuen.“ Man munkelt, Manfred Obernosterer sei privat auch ein nachdenklicher Mensch, stimmt das? „Ja, ich bin sogar sehr nachdenklich. Aber genau diese zwei verschiedenen Welten ziehen sich an“. Das kreative Gen haben übrigens auch seine Söhne mitbekommen. „Lukas ist als Filmkomponist in den USA tätig und hat für seine Arbeit gerade einen Emmy erhalten. Und auch Thomas hat sich ein Tonstudio aufgebaut und ist als Komponist und Produzent erfolgreich.“
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