mit den Missionaren der Mormonen am Kosiak - Klagenfurter Hütte mit Herz
Elder Graver aus Pensylvania, Elder Zamarripa aus Texas, Elder Jimenez aus Kalifornien, Elder Dickson aus Washington State verkündigen auf Kärntens Straßen die Botschaft des wiederhergestellten Evangeliums. Im Buch Mormon heißt es: "Wie anmutig sind auf den Bergen die Füße derer, die Frieden verkündigt haben, die gute Nachricht von Gutem gebracht haben, die Errettung verkündigt haben, ......
https://www.lds.org/scriptures/bofm/mosiah/15.20?lang=deu
Heute nahmen wir diese Worte sinnbildlich "beim Wort" und stiegen zusammen auf den 2024 m hohen Kosiak. Ausgehend vom Parkplatz auf 960 m Höhe erreichten wir fast die Klagenfurter Hütte, um dann der Markierung folgend den Kosiak Gipfel anzustreben. Ungeachtet der Wettervorhersage, die nichts berauschendes verhieß, hätte es nicht besser sein können. An einigen Stellen hieß es Schneefelder zu queren.
Elder Graver erzählte mir stark schnaufend während des Anstieges die Lebensgeschichte des Propheten Joseph Smith und die damit verbundenen Ereignisse. Er erwähnte die "erste Vision", den Besuch des Engels Moroni, die Übersetzun des Buches Mormon und seiner Verheissungen. Er erkärte mir des Wesen des Heiligen Geistes und den Zweck der Taufe und dass sie mit Vollmacht von Gott durch Untertauchen zu vollziehen sei. Er kämpfte dabei buchstäblich um jedes Wort. Gelegentlich besserte ich ihn aus, wenn die Satzstellung zu englisch und die Artikel zu unkonjugiert rüberkamen. Doch trotz seiner einfachen Worte fühlte ich mich gut dabei. Ich stellte ihm Fragen, so als ob ich die Geschichte noch nie gehört hätte und er bemühte sich aufrichtig sinnvolle Antworten zu finden. So verging die Zeit rasend schnell und die Anstrengungen des steilen Anstieges waren nicht so dominant.
Bergwanderer, die uns entgegenkamen begrüßten wir mit einem freundlichen: "Griaß eich!". Wie lustig das doch aus dem Mund eines Amerikaners klingen kann!
Ama Gipfel angekommen durfte eine gesunde Jause nicht fehlen. Wir sangen Lieder aus dem mitgebrachten kleinen Gesangsbüchern.
Hoch auf des Berges Höhn, Wie süß die Stund, Näher mein Gott zu Dir, für die Wunder dieser Welt berührten zusammen mit der traumhaften Aussicht unser Herz. Aber nicht nur unseres auch andere Gipfelstürmer waren über unsere Gesangeskünste wie wir selber überrascht.
Der Abstieg war die körperlich größte Herausforderung. Wie für 20 jährige Buben nicht unüblich verließen sie den Weg. Ich mußte folgen. Neben dem Weg war es zwar genauso übersichtlich, aber wesentlich steiler und rutschiger. Die Automatisierung der Trittsicherheit einiger Elders war doch nicht so fortgeschritten, wie sie sich gedacht haben und so wurde es teilweise recht spannend und "rutschvoll". "Ich habe heute gelernt, nie den Weg zu verlassen!" lautete Elder Gravers zusammenfassender Kommentar.
Doch erreichten wir die Klagenfurter Hütte. Ich hatte mein Geld im Auto liegen lassen, doch wollte ich die Elders zumindest ein Speckbrot kosten lassen. Sie haten auch kein Geld mit. Also wie soll das gehen? Ich fragte einfach, um "Kredit" und siehe da die Wirtleut gewährten es. Überrascht und zugleich hocherfreut schmeckte die Jause gleich doppelt so gut.
Wir liehen uns noch die Gitarre aus und sangen
"Gott sei mit euch bis aufs Wiedersehen" und "Ich bin ein Kind des Herrn"
Der Abstieg war dann nur noch das Tüpfelchen auf dem I. Trotz einiger dunkler Wolken in der Umgebung, begleitete uns den gesamten Tag über die Sonne. Geradeso als ob sie nichts anderes zu tun gehabt hätte, als uns zu beobachten.
Welch ein wertvoller, herrlicher Tag in den Bergen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.