Die Miss Austria und die Kussinsel
Kirchtagserinnerungen vergangener Jahre erzählt Dieter Slatin.
VILLACH. VILLACH. Erinnern Sie sich noch an die Kuss-Insel an der Drau? In den 1950er-Jahren war diese Einrichtung ein Fixbestand am Villacher Kirchtag.
"Bereits vor Jahrzehnten war der Kirchtag ein Fest, das zahlreiche Besucher zu den unterschiedlichsten Programmpunkten lockte", erzählt Dieter Slatin, der weltweit in der Textilbranche tätig war.
Als Organisator dabei
Sein Vater Anton Slatin war in den 1950er-Jahren Mitglied der Villacher Kaufmannschaft und für die Organisation des Brauchtumsfests mitverantwortlich. Fein säuberlich abgelegt, hat Slatins Vater die Belege, Rechnungen, Prospekte und Protokolle der vergangenen Jahrzehnte.
Anton Slatin war Inhaber der Gemischtwarenhandlung Fallant-Slatin in der Innenstadt und für seine Kopfrechenkünste bekannt.
Europa am Kirchtag
Ein Blick in die handgeschriebenen Dokumente: Im Jahr 1953 gab es am Gelände etwa neue Würstelstände und besagte Kuss-Insel.
"Im Jahr 1954 war der europäische Gedanke schon am Villacher Kirchtag präsent", so Slatin weiter. In diesem Jahr wurde der "Tag der Freundschaft" mit Italien und dem damaligen Jugoslawien gefeiert.
Auch ein Treffen der Sudetendeutschen fand statt, wie das Programm von 1954 zeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Kirchtag mit Volksfest und Leistungsschau gefeiert.
Schon in den 1950er-Jahren war der Kirchtag in Österreich ein Begriff: 1957 war die Draustadt am Kirchtag der Austragungsort der Wahl zur Miss Austria. "Der Eintritt zum Kirchtagsgelände kostete damals sieben Schilling." Er selbst kennt den Kirchtag nur als Privatperson: "Am Kirchtagssamstag bin ich mit meiner Familie am Festgelände."
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